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Wirtschaft: Vakuum fürs Küchenvolk

DAS TESTURTEIL: 7 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen testet das Multiquick Fresh System Das Vakuum an sich ist eine gute Sache, solange man nicht selbst drin steckt: Luft schadet den meisten Lebensmitteln und deshalb muss sie raus. Zum Beispiel aus Plastiktüten, für die es unhandliche Saugschlürfapparate gibt, die sich im Küchenalltag nie richtig durchgesetzt haben.

DAS TESTURTEIL: 7 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

testet das Multiquick Fresh System Das Vakuum an sich ist eine gute Sache, solange man nicht selbst drin steckt: Luft schadet den meisten Lebensmitteln und deshalb muss sie raus. Zum Beispiel aus Plastiktüten, für die es unhandliche Saugschlürfapparate gibt, die sich im Küchenalltag nie richtig durchgesetzt haben. Die Firma Braun, die immer vor Weihnachten noch irgendein Kaninchen aus dem Hut zieht, kommt nun mit dem Volksvakuum namens „Multiquick Fresh System“ auf den Markt – gar nicht doof.

Die Kombination von Vakuum und Stabmixer in einer Packung wirkt auf den ersten Blick absurd, aber sie hat Sinn. Denn der starke 600-Watt-Motor des Mixers hat genug Dampf, um durch einen speziellen Aufsatz auch Luft wegzuziehen. Man ersetzt den eigentlichen Mixer durch einen Aufsatz mit einem Gummirüssel, drückt den auf den Deckel des Spezialgefäßes, schaltet ein, und schlurrrp, ist die Luft raus und der Deckel sitzt wie angeschweißt. Na, jedenfalls meistens.

Im Paket stecken zwei Gefäße aus ofenfestem Glas. Eins davon ist allerdings so klobig, dass es in einen leidlich vollen Kühlschrank nur mit viel Räumen hineingeht – in die Null-Grad-Schubfächer von Siemens, die ein idealer Kooperationspartner wären, passt es überhaupt nicht. Der Idealfall: Man schichtet eine Lasagne backfertig ins Gefäß und vergisst sie dann erst einmal, ausgesaugt. Nach ein paar Tagen kommt, zisch, der Deckel ab, und die Form geht in den Ofen – prima.

Wunder bewirkt das Ding nicht: Aufgeschnittener Parmaschinken, der bekanntlich blitzschnell muffig wird, hält auch ohne Luft nicht viel länger. Aber unser Eindruck war doch, dass verschiedene Wurstwaren, Pasteten, Aufschnitt, es doch deutlich länger miteinander aushalten, ohne dass alles gleich schmeckt. Drei Mal länger, sagt Braun, das kann sein. Vorgeschnittene frische Ananas dagegen mariniert sich auf seltsame Weise selbst und wird irgendwie dosig. Aber auch dieser Effekt hat was: Denn Marinaden wirken ohne Luft viel schneller. Tatsächlich war ein Test-Rehragout nach ein paar Stunden perfekt von Rotwein und Gewürzen durchzogen.

Der Mixer selbst ist schnell beschrieben: ein testsicheres Gerät, das mit seiner Kraft die üblichen Spielzeuge einfach wegbläst; die intelligente Form des Fußes verhindert effektiv, dass bei Kleinmengen alles durch die Küche fliegt. Auch Mixgefäß und Schlagsahnequirl sind ausgereift und zuverlässig.

Wer das alles schon hat, wird die 130 Euro für das Gesamtsystem wohl eher nicht ausgeben. Aber bald kommt das Volksvakuum auch separat auf den Markt. Nach Weihnachten.

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