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Wirtschaft: Was ist Volkswagen, wer Porsche?

Adolf Hitler gründete den Autokonzern VW, zu dem heute auch Bentley, Seat, Skoda und Audi gehören

Berlin Den Grundstein für das Wolfsburger Volkswagenwerk legte Adolf Hitler persönlich im Mai 1938. Gleichzeitig wurde die Stadt Wolfsburg als „Stadt des KdF-Wagens“ gegründet. KdF stand für die NS-Freizeitorganisation Kraft durch Freude. Der Reichsverband der deutschen Automobilindustrie hatte dem Autokonstrukteur Ferdinand Porsche schon 1934 den Hilterschen Auftrag weitergereicht, einen Volkswagen zu bauen, der nicht mehr als 1000 Mark kosten sollte.

Erst unter britischer Besatzung lief die Serienproduktion des VW-Käfers im Jahr 1945 an. 1948 wird mit Heinrich Nordhoff wieder ein Deutscher Chef des Unternehmens, 1949 wird das Land Niedersachsen Eigentümerin in Wolfsburg. 1950 wird der erste VW-Bus produziert, 1955 der millionste Käfer.

1960 wird Volkswagen als eines der ersten öffentlichen Unternehmen privatisiert. 60 Prozent der Aktien werden als Volksaktien verkauft. Das Land Niedersachsen behält zunächst 40 Prozent und eine Sperrminorität, die im VW-Gesetz festgeschrieben wird. Mit der Privatisierung beginnt die Expansion: 1964 kauft Volkswagen dem Autobauer Mercedes das Auto-Union-Werk in Ingolstadt und die Marke Audi ab. Zu Beginn der siebziger Jahre beginnt der Käferverkauf zu lahmen. Zuerst der Passat und dann der Golf läuten den Abschied vom Käfer unwiderruflich ein. Gleichzeitig wächst Volkswagen: 1991 übernimmt der Konzern den tschechischen Hersteller Skoda, außerdem gehört der spanische Hersteller Seat zum Konzern. In einer Übernahmeschlacht streiten sich Volkswagen und BMW Ende der neunziger Jahre um die Markenrechte an Rolls-Royce, Volkswagen erwirbt schließlich in einem Vergleich die Rechte an Bentley und beginnt mit dem Phaeton und Bugatti den eigenen Einstieg in die Luxusklasse.

Mit einem Umsatz von 88,9 Milliarden Euro und 5,14 Millionen abgesetzten Fahrzeugen ist Volkswagen der größte deutsche Autokonzern. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 342000 Mitarbeiter. Und Porsche? Bringt es mit 11700 Mitarbeitern auf 6,36 Milliarden Euro Umsatz und 76800 verkaufte Fahrzeuge. Der Gewinn vor Steuern allerdings ist ähnlich wie der von Volkswagen: Etwas mehr als 1,088 Milliarden Euro. Vorstandschef Wendelin Wiedeking gilt deshalb als einer der erfolgreichsten Automanager. Er übernahm 1992 das Ruder in Stuttgart. Damals war Porsche der Übernahmekandidat. Und als einer der möglichen Käufer galt – Volkswagen. uwe

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