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Wirtschaft: Was Männer wünschen

DAS TESTURTEIL: 5 Punkte (0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen) testet einen Rasenmäher Die wenigsten Männer verwirklichen sich ihre Kinderträume, sofern sie Lokomotivführer oder Pilot werden wollten. Als probate Ersatzdroge gilt das Fahren mit dem Aufsitzmäher – aber selbst der setzt einen hinreichend großen Garten voraus.

DAS TESTURTEIL: 5 Punkte (0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen)

testet einen Rasenmäher Die wenigsten Männer verwirklichen sich ihre Kinderträume, sofern sie Lokomotivführer oder Pilot werden wollten. Als probate Ersatzdroge gilt das Fahren mit dem Aufsitzmäher – aber selbst der setzt einen hinreichend großen Garten voraus. Insofern müssen wir der Firma Gardena guten Instinkt bestätigen, wenn sie nun gleich zwei verschieden große Lenkmäher, einen etwas unter 200 Euro, einen etwas drüber, anbietet. Ein letzter Männertraum für den Kleingarten?

Nun ja. Lenkmäher, das heißt hier jedenfalls nicht, dass wir mit einer Radlenkung um die Gänseblümchen kurven. Sondern nur, dass diese neuen Geräte einen nach beiden Seiten beweglichen Griff besitzen. Schwenkt man ihn und schiebt gleichzeitig, drehen sich die frei aufgehängten Vorderräder zur Seite, und der Mäher folgt willig der von uns angepeilten Richtung.

Na, jedenfalls in der Theorie. In der Praxis stellt sich heraus, dass Gardena damit ein Problem gelöst hat, das nicht wirklich zu existieren scheint. Denn jeder, der sich an die Arbeit mit kleinen Rasenmähern gewöhnt hat, wuppt sie durch leichten Druck auf die Hinterräder in jede gewünschte Richtung, ohne darüber groß nachzudenken. Das Gardena-Patent zwingt uns nun, zuerst zu grübeln und dann mit gestenreichem Ausschwenken zur Seite etwas bewusst zu inszenieren, was bisher beiläufig von selbst funktioniert hat. Wir haben verstohlen mit festgestellter Lenkung weitergemäht, und dabei zeigt sich, dass die Lenkapparatur beträchtliches Eigengewicht mitbringt und den Mäher schwerer macht, als er eigentlich sein müsste. Wenn Sie mir allein nicht glauben: Das Gerät hat bei mehreren Nachbarn die Runde gemacht, und alle kamen zum gleichen Urteil: Braucht man eigentlich nicht.

Dennoch ist das ein guter Mäher, keine Frage. Gewöhnt man sich an das unverwechselbare Gardena-Design in orange und grünblauhelltürkis, dann fallen viele gut gelöste Details auf, beispielsweise die sehr elegante Schnitthöhenverstellung. Die Möglichkeit, die Lenksäule fürs Wegstellen mit einem Griff platzsparend umzuklappen, ist praktisch, auch der Fangkorb ist funktionell, wenngleich uns ein flexibler Korb aus Stoff handlicher vorkommt – aber das muss jeder selbst entscheiden.

Als Rat ließe sich also formulieren: Gartenneulinge und Wechselmäher sollten mal versuchen, ob sie mit der Lenkerei zurechtkommen. Wer seinen Mäher mag, kann sich hier nicht verbessern. Und als Vehikel für die Realisierung später Kinderträume ist wohl doch ein echter Aufsitzmäher das absolute Minimum.

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