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Wirtschaft: WM-Genuss auf leichte Art

DAS TESTURTEIL: 9 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen Früher war ich süchtig nach Chips. Allerdings nur nach „Chipsfrisch ungarisch“ von Funny-Frisch.

DAS TESTURTEIL: 9 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Früher war ich süchtig nach Chips. Allerdings nur nach „Chipsfrisch ungarisch“ von Funny-Frisch. Freunde, bei denen ich regelmäßig die Kinder hütete, stellten mir die Großpackung schon unaufgefordert auf den Tisch. Kaum waren sie aus dem Haus, war die Tüte offen und die ersten Kartoffelscheiben verschlungen. Die meisten für mich, ein paar fürs Kind – das war ein gutes Leben.

Doch dann wurde ich groß und vernünftig. Ich lernte, dass Kartoffelchips ungesund sind und fett machen. Ich las über Acrylamid, das angeblich in den so unschuldig aussehenden Knabberscheiben steckt und das im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Statt Kartoffelchips aß ich beim Fernsehen Äpfel, Melonen, Kohlrabi und Möhrenstückchen. Ich wurde schlank, gesund und fit.

Dann begann die Fußball-Weltmeisterschaft. Und leider gehören zu einer Fußball-WM weder Möhren noch Sellerieschnipsel, sondern Chips und Bier. Was tun? Sollte ich wirklich wieder rückfällig werden und fette, knusprige Chips in mich hineinstopfen? Mehr als 900 Kalorien stecken in einer 175-Gramm-Tüte normaler Kartoffelchips. Hilfe! Wer die regelmäßig verputzt, hat nach der WM ähnliche Figurprobleme wie der Brasilianer Ronaldo. Oder wie Diego Maradona vor seiner Magenverkleinerung.

Die Rettung: Kurz vor dem Eröffnungsspiel gegen Costa Rica habe ich die neuen, fettreduzierten Chips meiner Lieblingsmarke entdeckt, Chipsfrisch „Delight“. Funny-Frisch verspricht, dass die leichten Chips 30 Prozent weniger Fett haben als ihre traditionellen Artgenossen. 472 Kalorien pro 100 Gramm – zugegeben, das ist immer noch mehr als ein Apfel. Aber immerhin. Und: Auch in Sachen Acrylamid ist die leichte Variante die bessere Alternative. Sie haben 250 Mikrogramm pro Kilogramm, weit weniger als die normalen „Chipsfrisch ungarisch“ (381 Mikrogramm), hat die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gemessen.

Menschen, die das pralle Leben lieben, neigen dazu, fettreduzierte Lebensmittel schlecht zu machen. Bei den Light-Chips dürfte ihnen das aber schwer fallen. Die Chips sind knusprig, haben den vollen, chipstypischen, leicht trashigen Geschmack nach Paprika, Salz und vielen Inhaltsstoffen, über die man eigentlich nichts weiter wissen will. Vielleicht schmecken sie ein wenig zu scharf nach Paprika, aber das lässt sich ja mit einem kühlen Bier herunterspülen – notfalls auch das in light.

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