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Brandenburg: Verdiente Vorbilder

Der Rote-Adler-Orden wurde an sechzehn engagierte Mitbürger verliehen – prominent sind nur wenige

Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat am Dienstag in Potsdam erstmals den „brandenburgischen Verdienstorden“ verliehen. Der „Rote-Adler-Orden“, so sein Name, ist die höchste Auszeichnung des Landes. Beim Festakt in der Staatskanzlei zitierte Platzeck den früheren Bundespräsidenten Theodor Heuss: „Der Staat muss danken können.“

Die 16 Ausgezeichneten hätten in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens „besondere Verdienste“ um den Aufbau Brandenburgs seit 1990 erworben, sagte Platzeck. „Es sind Vorbilder“, so Platzeck. Zu den bekanntesten Namen gehören die Ruderin und olympische Fackelträgerin Kathrin Boron, der Schriftsteller Günter de Bruyn, der langjährige Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Hans-Joachim Giersberg. Unter den Geehrten sind auch zwei Berliner: Wolfgang Wegener, Vorsitzender des ADAC Berlin-Brandenburg, dessen Einsatz für den Schutz der Alleen von Platzeck hervorgehoben wurde, und Helga Luther, die sich als frühere Insassin des NS–Konzentrationslagers Ravensbrück in der Jugendarbeit engagiert.

Alle Ordensträger – ob Rolf Emmermann, Vorstandschef des international anerkannten Geoforschungszentrums Potsdam oder der Naturschützer Michael Succow – hätten eins gemeinsam, sagte Platzeck: „Sie haben Kraft, Zeit und Ideen für das Gemeinwesen geopfert – und das nicht, um als Gegenleistung Geld zu erhalten.“

Der Regierungschef erinnerte an die Vorgeschichte des neuen Ordens, der nun „endlich“ verliehen werden könne. Die Idee geht auf den früheren Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) zurück, der jedoch aus Sorge vor politischen Debatten davor zurückgeschreckt war, die frühere preußische Auszeichnung neu aufzulegen. Stolpe, der ursprünglich ebenfalls zu den ersten Ordensträgern gehören sollte, hatte dies abgelehnt.

Es fiel aber schon auf, dass weit bekannte Wohltäter des Landes wie Hasso Plattner, Günter Jauch, Werner Otto oder Loriot nicht dabei waren. Dazu hieß es aus der Staatskanzlei: Eine Ordensverleihung sei zum Beispiel nicht möglich sei, wenn jemand kurz zuvor ein Bundesverdienstkreuz erhalten habe. Zum anderen habe Platzeck ganz bewusst engagierte, weniger bekannte Brandenburger ausgewählt.

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