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Reinhold Dellmann

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Verkehrspolitik: Dellmann: Schlechter Service auf Bahnhöfen

Trotz der Unternehmensgewinne kürzt die Deutsche Bahn ihr Personal. Minister Reinhold Dellmann bemängelt den Service auf vielen Brandenburger Bahnhöfen. Nach Informationen des Tagesspiegel wird die Deutsche Bahn noch in diesem Jahr privatisiert.

Die Qualität sei unzureichend, sagte der Minister für Infrastruktur und Raumordnung Reinhold Dellmann (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage mit. Das belege auch eine Studie des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB). Der Abzug von Servicepersonal habe dazu geführt, dass in der Mobilität eingeschränkte Fahrgäste keine Hilfestellung mehr erhielten. Zudem fehlten vielfach Zugzielanzeiger und Lautsprecher zur Fahrgastinformation.

Mehr als die Hälfte aller Bahnhöfe in schlechter Qualität

Im Dezember hatte der VBB in einer Qualitätsanalyse Handlungsbedarf an 41 von insgesamt 66 geprüften Stationen festgestellt. Ein "hoher Handlungsbedarf" liegt demnach in Jüterbog, Löwenberg, Nauen, Neustadt (Dosse), Rathenow und Schwedt vor. Zu den Stationen mit "dringendem Handlungsbedarf" zählen Belzig, Eisenhüttenstadt, Neuruppin, Guben, Senftenberg, Teltow, Templin und Wittstock.

Das Land hat nach Angaben des Ministers keine unmittelbaren rechtlichen Möglichkeiten, Einfluss auf die Infrastrukturmaßnahmen der Bahn zu nehmen. Es könne sich nur in Abstimmung mit der Deutsche Bahn AG um Verbesserungen bemühen. Zudem setze sich das Land für die Festlegung von bundesweit geltenden Mindeststandards ein.

Deutsche Bahn macht fünf Prozent Umsatzplus

Auf dem Weg zum geplanten Börsengang will die Deutsche Bahn neue Finanzdaten vorlegen. An diesem Montag gibt Konzernchef Hartmut Mehdorn in Frankfurt das Ergebnis des ersten Halbjahres bekannt, das künftige Anleger mit Spannung erwarten. In den ersten Monaten 2008 hatte der noch komplett bundeseigene Konzern im Kerngeschäft Rückenwind verspürt.

Die Zahl der Fahrgäste stieg bis Ende April um 2,3 Prozent auf 888 Millionen. Der Fernverkehr mit ICE und Intercity legte dabei auch angesichts hoher Benzinpreise für Autofahrer mit 3,1 Prozent besonders zu. Im Gesamtjahr 2008 strebt der Vorstand nach bisherigen Angaben fünf Prozent Umsatzplus an.

Der Börsengang des letzten großen Staatsunternehmens wird noch in diesem Herbst erwartet. Ein Termin wurde bisher nicht genannt. In Unternehmenskreisen  stellt sich, nach einer Recherche des Tagesspiegel, die Frage einer möglichen Verschiebung in das nächste Jahr nicht mehr. Geplant ist, 24,9 Prozent der Bahntochter DB Mobility Logistics an private Anleger zu verkaufen. Sie bündelt den Personen- und Güterverkehr sowie Dienstleistungen. Erwartet wird ein Milliardenerlös. (ml/ddp/dpa)

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