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Brandenburg: Vom Munitionshersteller zum Entsorger

Seit 1960 beschäftigt sich das Spreewerk mit Sprengstoffen. Schon öfter kam es zu Unglücken

Das Spreewerk ist nach eigenen Angaben Entsorger von Munition und Explosivstoffen aus dem In und Ausland. Der Betrieb mit rund 70 Mitarbeitern in Lübben zerlegt Munition und Kampfmittel.

Seit 1994 betreibt das Spreewerk eine thermische Vernichtungsanlage, in der Munition und Sprengstoffe verbrannt werden. Aber bereits seit 1960 beschäftigt sich das im Wald außerhalb bewohnten Gebiets gelegene Werk mit Munition. Bis zur Wende wurde dort der größte Teil der so genannten Kleinwaffenmunition – darunter fallen Pistolen, Gewehre, aber auch militärische Waffen wie Maschinenpistolen und Maschinengewehre – für die DDR hergestellt. Die automatischen Anlagen waren nach Werksangaben die modernsten in Osteuropa. Nach der Wiedervereinigung wurde das Werk zunächst für die Entsorgung der DDR-Munition umgerüstet. 1992 kaufte die US-amerikanische Firma General Atomics die Unternehmensgruppe Spezialtechnik Dresden, zu der auch das Spreewerk gehört, von der Treuhand.

In dem Industriepark im Spreewald werden Munition für Rohrwaffen aller Kaliber, Raketen und Minen sowie Bomben – darunter Cluster-, Spreng-, Leucht- und Brandbomben - und Pyrotechnika vernichtet. Entsorgt wird unter anderem für die Bundeswehr, die Nato und UN-Blauhelmtruppen sowie für die US-Armee. Auch die Schweiz und Schweden gehören zu den Kunden des Spreewerks.

Im Januar 2001 kam es zu einem Großbrand auf dem Gelände der Firma. Von einem Laborgebäude ausgehend, erfasste es Lagerräume. Es kam zu mehreren Detonationen. Das Gelände wurde im Umkreis von einem Kilometer abgeriegelt, rund 70 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, ein Mensch leicht verletzt. Die Ursache des Brandes konnte nie vollständig geklärt werden. 1997 wurde die Feuerwehr zu einem Phosphorbrand auf das Firmengelände gerufen, 1998 geriet ein Stapel mit Nebelgranaten in Brand. Gefahr für die Mitarbeiter soll damals nicht bestanden haben. weso/dpa

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