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Brandenburg: Von der Uni direkt in die eigene Firma

Dreher stellt Programm für junge Existenzgründer vor Potsdam (thm).Wirtschaftsminister Burkhard Dreher will an den Universitäten Pioniergeist wecken, um verstärkt Existenzgründungen zu fördern.

Dreher stellt Programm für junge Existenzgründer vor Potsdam (thm).Wirtschaftsminister Burkhard Dreher will an den Universitäten Pioniergeist wecken, um verstärkt Existenzgründungen zu fördern."Wir brauchen an den Hochschulen ein richtiges Gründungsklima", sagte Dreher am Freitag in Potsdam.Der Start sei geglückt.Über eine Gemeinschaftsinitiative des Wirtschaftsministeriums und der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg sind zwölf Akademiker erfolgreich in die unternehmerische Selbständigkeit begleitet worden. Dreher praktizierte bei der Vorstellung der Initiative "business as usual" - ungeachtet seiner indirekten Rücktrittsdrohung für den Fall weiterer Kürzungen an seinem Etat, die in den letzten Tagen heftigen Wirbel verursacht hatte.Er zog eine positive Bilanz des mit zwei Millionen Mark aus dem DDR-Parteivermögen finanzierten Projektes "Prozeßbegleitende Unternehmensgründung" (PUG), das gemeinsam mit dem Bildungswerk der Wirtschaft Berlin - Brandenburg (bbw) vor einem Jahr begonnen hatte.Dreher hob hervor, daß Berlin von diesem Programm profitiert habe. Nach einem Evaluierungsbericht zum bbw-Projekt kamen 79 Prozent der rund 2000 Teilnehmer von Hochschulen aus dem Westteil Berlins.Ingesamt fanden sich 142 gründungswillige Akademiker, die weiter unterstützt werden sollen."Gerade Studenten soll frühzeitig der Gedanke vermittelt werden", sagte Dreher, "daß auch die wirtschaftliche Selbständigkeit und nicht die Beamtenlaufbahn eine echte Lebensperspektive sein kann". Zum Beispiel für den 25jährigen Potsdamer Informatikstudenten Matthes Derdack, der zu den zwölf erfolgreichen Gründern gehört.Zusammen mit einem Kommillitionen entwickelt er Software für Mobilfunksysteme, die über das Internet vertrieben wird."Der erste Lizenvertrag ist unterschrieben", sagt Derdack."Wir sind dabei, Distributoren für den amerikanischen Markt zu suchen." Das zweite Beispiel: Der Mathematikdozent Hartmut Schachtzabel von der Uni Potsdam hat zusammen mit Kollegen die Technologiefirma Wisent gegründet, die gerade für den ABB-Konzern ein automatisches optisches Archivierungssystem entwickelt hat.Allerdings, so schildert Schachtzabel seinen Eindruck, könne die Universität mit den Unternehmern im Nebenjob nicht so recht umgehen."Wir gelten als Exoten." Obwohl das PUG-Programm als erfolgreich gilt, ist die weitere Zukunft derzeit noch unklar, da die DDR-Parteigelder demnächst erschöpft sind.

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