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Brandenburg: Wasserbetriebe verkaufen ihr Hotel am See

Sanierter Gutshof in Blossin verursachte seit 1990 hohe Verluste

Blossin - Das komfortable, aber seit Jahren defizitäre Seminarhotel der Berliner Wasserbetriebe (BWB) in Blossin steht vor dem Verkauf. In dem ehemaligen Gutshof am Wolziger See, umgeben von einem zwölf Hektar großen Park, sollen künftig problematische Jugendliche und junge Erwachsene professionell betreut und ausgebildet werden.

Bei dem Käufer der Immobilie soll es sich um einen bundesweit agierenden, in Berlin ansässigen Verein handeln. Es fehlen offenbar noch die Bankbürgschaften, um das Geschäft komplett zu machen. Der BWB-Aufsichtsrat will dem Vernehmen nach spätestens zum Jahresende 2007 über den Verkauf des Hotels entscheiden, das zu DDR-Zeiten ein Ferienheim war und im Zuge einer Fusion der Ost- und West-Wasserversorgung seit 1990 den Wasserbetrieben gehört.

Vor zwei Jahren schlug der Rechnungshof Alarm. Das Seminarhotel verursache „auf Kosten der Gebührenzahler“ jährlich einige hunderttausend Euro Verluste. Zudem wurde die Sanierung 1998 mit einem Kredit finanziert. Die Auslastung sei zu gering und der Verkauf wäre selbst zum Preis von einem Euro wirtschaftlicher als die weitere Nutzung.

Das Abgeordnetenhaus schloss sich der Forderung nach einem Verkauf im März 2006 an. Der Vorstand der Wasserbetriebe war nicht begeistert, bot aber das schlossähnliche Haus Anfang 2007 mit Hilfe eines Maklers auf dem freien Markt an. Zum Verkaufspreis von 800 000 Euro. Das Problem: Gutshäuser und Schlösser werden in Brandenburg massenhaft angeboten; bei Zwangsversteigerungen auch zu deutlich kleineren Preisen. Mit dem voraussichtlichen Käufer aus dem Bereich der Jugendhilfe, dessen Name bisher nicht genannt wird, verhandelt die BWB seit Sommer 2007. za

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