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Waßmannsdorf: Kritik an Polizeieinsatz zurückgewiesen

Das Innenministerium verteidigt den Polizeieinsatz in Waßmannsdorf, bei dem im April ein psychisch kranker Mann das Feuer auf SEK-Beamte eröffnet hatte.

Die Sprecherin des Innenministeriums, Dorothee Stacke, hat Kritik am Polizeieinsatz in Waßmannsdorf zurückgewiesen. Es habe keine handwerklichen Fehler der SEK-Einsatzkräfte gegeben, sagte sie gestern dem Tagesspiegel. Auch die Taktik sei „vertretbar“ gewesen. Bei dem Einsatz am 20. April dieses Jahres waren zwei Beamte verletzt worden, einer so schwer, dass er auf einem Auge kaum noch Sehkraft hat.

Damals hatte sich ein 52-jähriger Sportschütze in seinem Haus verbarrikadiert und gedroht, sich und alle, die sich ihm nähern wollten, zu erschießen. Bei einem ersten Versuch, das Haus zu stürmen, hatte der offenbar psychisch kranke Mann das Feuer eröffnet und die beiden Beamten verletzt. Später hatte er sich selbst getötet. Bereits unmittelbar nach dem Einsatz war Kritik an der Polizeitaktik laut geworden – vor allem, weil der schwer verletzte Beamte keinen Helm trug. Der Einsatz war polizeiintern ausgewertet worden. Am 10. Mai wurde dem Innenausschuss des Landtags ein Abschlussbericht vorgelegt. Fazit: Es wurden keine gravierenden Fehler begangen. Der Beamte habe sich, wie in solchen Fällen möglich, selbst entschieden, auf den Helm zu verzichten.

In einem Zeitungsbericht wurden jetzt „mehrere hochrangige Beamte“ zitiert, die von Fehlern während des Einsatzes sprechen. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Andreas Schuster, bezeichnet dies als „feige und nicht nachvollziehbar“. Er sagte dem Tagesspiegel: „Dieser Einsatz wurde gründlich ausgewertet. Natürlich ist man hinterher immer klüger. Aber gravierende Fehler gab es nicht, und wenn jemand solche massive Kritik äußert, dann sollte er auch in der Öffentlichkeit dazu stehen und nicht anonym bleiben.“ das

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