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Mainz: Drogen und Geld aus Polizeipräsidium gestohlen

Aus der Asservatenkammer des Polizeipräsidiums Mainz sind Geld und Drogen verschwunden. Die Täter werden bei der Polizei selbst vermutet.

Insgesamt fehlten aus der Asservatenkammer 1200 Euro und ein Tütchen mit 116 Gramm Amphetamin. Im Fokus der Ermittlungen wegen möglicher Diebstähle stünden drei Polizisten und eine Angestellte, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Mainz, Klaus-Peter Mieth, am Mittwoch. „Wir gehen davon aus, dass in diesem Kreise der Täter zu suchen ist.“ Seit die Fälle bekannt wurden, seien die drei Beamten an einem anderen Arbeitsplatz eingesetzt. Bislang gelte niemand als Beschuldigter, keiner sei suspendiert worden, betonte der Staatsanwalt.

Es gehe bei dem Bargeld um sieben Fälle in der Zeit von Juli 2010 bis Anfang März 2011. Die einzelnen Beträge lagen den Angaben zufolge zwischen 19 und 400 Euro. Der Fehlbestand sei bei einer Routineüberprüfung aufgefallen, sagte der Mainzer Polizeipräsident Karl-Heinz Weber. Zunächst sei intern untersucht worden, ob die Asservate möglicherweise falschen Fällen zugeordnet wurden oder gerade bei der Staatsanwaltschaft liegen. Erst Anfang April habe sich der Verdacht erhärtet, dass jemand das Geld und das Rauschgift gestohlen haben könnte. Weitere Ermittlungen habe nun das Landeskriminalamt übernommen, sagte Weber.

Nach den Worten von Kriminaldirektor Hans Kästner durchlaufen pro Jahr mehr als 2300 Fälle mit jeweils etwa sechs bis acht einzelnen Gegenständen die Asservatenkammer. Bei der Anlieferung würden sie geprüft und mit dem Protokoll der Beweissicherung abgeglichen. „Geld wird gezählt und Drogen werden gewogen“, erklärte Weber. Zutritt habe nur das berechtigte Personal, der Raum sei mit einer Alarmanlage gesichert, erklärte Kästner.

Zum Fall des verschwundenen Amphetamins erklärte Mieth, dass er derzeit nicht zwingend von einem Diebstahl ausgehe. „Es ist aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen, dass das Material tatsächlich zu uns gelangt ist“, sagte der Oberstaatsanwalt. Im täglichen Dienst geschehe es immer wieder, dass Asservate bei ihrem Weg in andere Behörden falsch zugeordnet würden. „Wir haben in Mainz in den Asservatenräumen der Staatsanwaltschaft vor Jahren mal Flugzeugteile gesucht wie die Nadel im Heuhaufen.“ (dpa)

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