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173. Oktoberfest: "O'zapft is"

Mit drei Hammerschlägen und dem traditionellen Ruf "O'zapft is" hat der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude auf der Theresienwiese in München das 173. Oktoberfest eröffnet.

München - "O'zapft is", ruft Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) mit lauter Stimme, und mehrere tausend Münchner jubeln ihm im Schottenhamel-Zelt begeistert zu. Zugleich stimmt die Blaskapelle das traditionelle "Ein Prosit der Gemütlichkeit" an. Mit drei Hammerschlägen hat Ude das 173. Oktoberfest eröffnet. "Den dritten Schlag hätt's nicht mehr gebraucht, der war zur Sicherheit", lacht er. Im vergangenen Jahr hat er das Bier mit nur zwei Schlägen zum Laufen gebracht - ein Rekord. Doch Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl ist sich sicher: "Wenn er bei seinem 13. O'zapfn drei Schläge braucht, bringt das bestimmt Glück."

Auch Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) zeigt sich begeistert, obwohl er lautstark ausgepfiffen wird, als er vor das Mikrofon tritt. "Die Bayern können richtig feiern", stellt er mit Blick auf die Menge fest und hebt die Maß zum "Prost". Dann sagt er: "Aber arbeiten können sie auch, daher ist München mitunter die florierendste Stadt Deutschlands." Für Stoiber gehören "arbeiten und feiern einfach zusammen". Die Ausgelassenheit und Lebensfreude beeindruckten ihn auf der Wiesn immer besonders, lobt er. Das Bier werde er aber dennoch nur in Maßen genießen.

Ude: "Rekorde interessieren mich nicht"

Besonders wichtig für Ude ist es, dass es eine friedliche Wiesn wird. "Die Rekorde beim Hendl- oder Steckerlfisch-Verzehr interessieren mich nicht", betont er. Wichtig sei, dass alle fröhlich seien und es zu keinen Zwischenfällen komme. Besonders beeindruckt zeigt sich Ude von der begeisterten Begrüßung durch die Münchner, als er in das Festzelt einzieht. "Viele aufgestellte Daumen und 'Weitermachen, weitermachen'-Rufe habe ich auf dem Weg in das Zelt gehört", sagt er mit Blick auf seine Ankündigung, bei der nächsten Wahl erneut als Oberbürgermeister kandidieren zu wollen. "Das war die Bestätigung, dass ich weitermachen soll."

Das sieht auch eine Gruppe Jusos so, die bereits seit 8.00 Uhr im Zelt auf den Anstich wartet. Die stellvertretende Vorsitzende der Jusos München, Eva Winkelmeier, sagt: "Ude ist sehr beliebt, wir freuen uns, dass er weitermachen will." Ihr Freund Ludwig Högner, der mit seiner Schwester Karin im Bierzelt auf die erste Maß wartet, stimmt nickend zu: "Ude macht eine sehr erfolgreiche Stadtpolitik."

Erste Zelte schon mittags wegen Überfüllung geschlossen

Auch vor den Zelten herrscht bereits am Vormittag reges Treiben. Die Fahrgeschäfte sind bei strahlendem Sonnenschein allesamt in Betrieb. An den Buden wird geschossen, gelacht, gegessen und getrunken. Bereits zur Mittagszeit müssen die Zelte, die besonders das jüngere feierwütige Publikum anziehen, bereits wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen werden.

Doch die mehreren Hundert, die in Trauben vor den Zelten warten, bleiben zuversichtlich. Auch die 19-jährige Simone, die mit ihren Freundinnen unbedingt ins Hacker-Festzelt, den "Himmel der Bayern", möchte, steht in der Schlange. Seit zwei Stunden warten die drei Mädchen bereits auf Einlass. Doch von Wut keine Spur. "Wir waren einfach zu spät dran, die ersten waren ja schon um 8.00 Uhr hier", sagen sie. "Das wird schon noch", tröstet Simone ihre Freundinnen. Sie seien "schließlich auf der Wiesn". Und für diese einzigartige Gaudi in den Zelten müsse man halt das Warten öfter mal in Kauf nehmen. (Von Manuela Gotthartsleitner-Wagner, ddp)

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