zum Hauptinhalt
Skatspielen, live oder online, ist noch immer beliebt. Doch das organisierte Skatspiel im Verein leidet unter Mitgliederschwund. Und das nach 200 Jahren.

© dpa

200 Jahre Skat: Ein deutsches Spiel

Fünf Männer haben zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Lieblingskartenspiel der Deutschen erfunden. Es ist ein deutsches Spiel geblieben, aber eines mit Geschichte.

Vor 200 Jahren haben der Gymnasiallehrer Johann Friedrich Ludwig Hempel, der Medizinalrat Hans Carl Leopold Schuderoff, der Notar Friedrich Ferdinand Hempel, der Ratsherr Carl Christian Adam Neefe und der Kanzler Hans Karl Leopold von Gabelentz in Thüringens Kleinstadt Altenburg ein neues Kartenspiel erfunden: Skat. Am 4. und 5. September feiert Altenburg den 200. Geburtstag des Spiels – mit Prominententurnier und einer Briefmarke (90 Cent).

1813: Im Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseum ist die erste aktenkundige Erwähnung des Skatspiels gerade zu sehen: Es ist ein Notizbuch, in dem Hans von Gabelentz einen Gewinn beim „Scat“ eingetragen hat.

1818: Fünf Jahre später erläutert Friedrich Ferdinand Hempel das Spiel in den „Osterländer Blättern“.

1884: Freiherr von Hirschfeld veröffentlicht ein „Illustriertes Scatbuch“. Ein Jahr später zieht Amtsgerichtsrat Karl Buhle mit dem „Illustrierten Lehrbuch des Scatspiels“ nach.

1886: Der erste deutsche Skatkongress versammelt sich in Altenburg und beschließt die „Allgemeine Deutsche Skatordnung“. Rund 1000 Teilnehmer können sich jedoch nicht darüber einigen, ob sie das Altenburger Farbenreizen oder lieber das Leipziger Zahlenreizen verbindlich einführen sollten. Die Entscheidung fällt erst nach dem

Ersten Weltkrieg.

1899: Gründung des Deutschen Skatverbands mit Sitz in Altenburg.

1907: Beim achten Skatkongress in Halle wird ein Preisausschreiben ausgelobt. Das Ziel: Das Farben- und Zahlenreizen sollen verschmolzen werden. In der Chronik des Deutschen Skatverbands heißt es zum Ergebnis: „Es gibt keine geglückte Lösung.“

1914 bis 1918: Im Ersten Weltkrieg

finden keine Skatkongresse statt. Aber das Spiel breitet sich rasant aus. In der Variante des „Schützengrabenskats“ wird es von Soldaten an nahezu allen Fronten gespielt – und weiter verbreitet. Die Soldaten spielen mit dem Zahlenreizen und entscheiden so faktisch den jahrelangen Streit über richtiges Reizen.

1927: Der elfte Skatkongress in Altenburg beschließt das Zahlenreizen als gültige Regel. Das Theaterstück „Skat“ von Otto Pix wird aufgeführt. Ein Regelausschuss wird gebildet, aus dem sich das Deutsche Skatgericht entwickelt.

1942: Der Skatverband löst sich auf.

1950: Der westdeutsche Skatverband wird wieder gegründet.

1955: Der erste Damen-Skatklub tritt dem Verband bei.

1990/1991: Der ostdeutsche und der westdeutsche Skatverband werden vereinigt. Rund 35 000 Skatspieler sind im Verband organisiert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false