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Nach eine Welle der Gewalt in Rio hat die Polizei jetzt hart durchgegriffen.

© Reuters

21 Tote bei Einsätzen: Rio: Polizei geht gegen Drogenbanden vor

Bei ihrem Vorgehen gegen Drogenbanden in den Armenvierteln von Rio de Janeiro hat hat die brasilianische Polizei in den vergangenen vier Tagen 21 mutmaßliche Drogenhändler getötet.

Allein am Mittwoch seien bei Polizeieinsätzen in rund dreißig Armenvierteln 13 Menschen erschossen worden, sagte ein Polizeisprecher. Der Einsatz sollte am Donnerstag fortgeführt werden.

Sechs Menschen wurden den Angaben zufolge in der Nacht von Sonntag auf Montag getötet. Dies war bislang nicht bekannt gegeben worden. Seit Sonntag seien 153 mutmaßliche Drogendealer festgenommen worden, sagte der Polizeisprecher. Am Mittwoch seien es 25 gewesen. Auch Waffen und Drogen seien beschlagnahmt worden. Bei den Razzien am Mittwoch waren mehr als 1000 Polizisten im Einsatz.

Zuvor hatte es nach Angaben der Polizei eine Welle der Gewalt gegeben: Mutmaßliche Mitglieder von Drogenbanden zündeten seit Sonntagabend 29 Fahrzeuge an, darunter fünf öffentliche Busse, und attackierten drei Polizeistationen. Die nächtliche Bandengewalt ereignete sich auf den Hauptverkehrsstraßen der Sechs-Millionen-Einwohner-Stadt und löste in einigen Stadtvierteln Panik aus.

Die Polizei hat eine Offensive gegen die Drogenclans in den Elendsvierteln der brasilianischen Metropole gestartet, um die immer aggressiveren Überfälle auf Fahrzeuge und Polizeistationen einzudämmen. Diese dienten vor allem der Einschüchterung der mehr als zwei Millionen Menschen, die in den Favelas lebten, hatte der Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, Sergio Cabral, am Montag gesagt. Die Behörden seien aber entschlossen, den Frieden in den Vierteln wieder herzustellen. Am Mittwoch zogen die Behörden 1200 Polizisten aus den Büros ab, um die Einsatzkräfte auf den Straßen zu unterstützen.

Derzeit seien 17.500 Beamte in Alarmbereitschaft, sagte der Polizeisprecher. Am Donnerstag werde der Einsatz fortgesetzt. Die Patrouillen und Straßenkontrollen sollten „offensiver“ ausfallen. (AFP)

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