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30. CSD-Parade: Schwule und Lesben feiern unter dem Motto "Hass du was dagegen?"

In Berlin ist am Samstag zum 30. Mal die Parade zum Christopher Street Day gestartete. Zehntausende Schwule und Lesben machten sich bei Regenwetter bunt kostümiert auf den Weg.

Erstmals begann die Parade am Boulevard Unter den Linden im Osten der Hauptstadt und endet am späten Nachmittag an der Siegessäule. Erwartet wurden rund 500.000 Zuschauer und Teilnehmer. 63 Gruppen hatten sich angemeldet. Zahlreiche Teilnehmer trugen bunte und aufwendige Kostüme, Abendroben oder nur knappe Trikots. Regenbogenfahnen wurden geschwenkt. Mit dem Motto "Hass du was dagegen?" wollten die Veranstalter auf die fast tägliche Gewalt gegen Homosexuelle aufmerksam machen.

Am Vormittag hatten Politiker sowie Lesben- und Schwulenverbände an einer Gedenkfeier am neuen Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen teilgenommen. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) forderte ein aktives Gedenken. "Es geht um eine Kultur der Humanität, der Anerkennung." Die Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, Petra Rosenberg, sprach sich für eine Gleichstellung aller Opfergruppen aus.

Auch Schauspielerin Maren Kroymann mit dabei

Unter den Teilnehmern war auch der 95-jährige Rudolf Brazda, der wegen seiner Homosexualität im Konzentrationslager Buchenwald von 1941 bis 1945 eingesperrt war. Die Schauspielerin Maren Kroymann legte eine Rose nieder, um an diskriminierte Lesben zu erinnern.

Der Christopher Street Day wird mittlerweile in vielen Städten weltweit mit bunten Paraden begangen. Der Begriff selbst ist eine im Deutschen übliche Bezeichnung und erinnert an die gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Schwulen und der Polizei am 28. Juni 1969 in New York. Im englischsprachigen Raum stehen die Veranstaltungen unter dem Motto Gay Pride. In New York zieht am Sonntag die große Parade durch Manhattan, in London findet am 12. Juli der Umzug statt. (imo/dpa/ddp)  

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