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Panorama: Aborigines gegen Alkoholverbot Australiens Ureinwohner

beklagen Rassismus.

Sydney - Der Bürgermeister der Aborigines-Stadt Cherbourg in Australien, Ken Bone, will das Alkoholverbot abschaffen mit der Begründung, dass es rassistisch sei. Man dürfe die Indigenen nicht anders als andere Bürger behandeln, wenn sie sich als Teil der australischen Gesellschaft fühlen sollten, sagte Bone nach Angaben des Senders ABC. Dem Bericht zufolge überprüft der Bundesstaat Queensland derzeit ein 2002 eingeführtes Alkoholverbot für indigene Gemeinschaften. Sein Zweck war, einem verbreiteten Suchtverhalten unter Aborigines entgegenzuwirken. „Die Mehrheit der Bürger möchte das loswerden, weil es eine rassistische Politik ist“, sagte Bone. Alkoholmissbrauch sei ein Thema in anderen, von Nicht-Aborigines bewohnten australischen Städten. In seiner eigenen Gemeinde Cherbourg sehe er „momentan kein großes Problem“.

Die staatliche Gesundheitsfürsorge wandte sich angesichts aktueller Einsparungen in Sozial- und Gesundheitsdiensten gegen eine Aufhebung des AlkoholBanns. Eine Kombination beider Maßnahmen würde die negativen sozialen Auswirkungen verdoppeln, sagte eine Sprecherin dem Sender. Cherbourg war Anfang des 20. Jahrhunderts von der Heilsarmee als Siedlung für Aborigines gegründet worden. Gegenwärtig leben dort rund 1200 Einwohner, die drittgrößte Aborigines-Gemeinde in Queensland. Medienberichten zufolge wurde das Alkoholverbot in der Vergangenheit dort nicht strikt durchgesetzt. Laut einem Regierungsbericht 2009 war die Rate von Gewalttaten in Cherbourg um ein Vielfaches höher als im Durchschnitt des Bundesstaates. KNA

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