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Panorama: Abschied in Weiß

Zehntausende erweisen Juliana die letzte Ehre

Den Haag (dpa). Mit einem feierlichen Staatsbegräbnis haben die Niederlande am Dienstag Abschied von ihrer früheren Königin Juliana genommen. Bei strahlendem Sonnenschein erwiesen Zehntausende der früheren Monarchin die letzte Ehre, als sie im Sarg von Den Haag zur Oraniergruft in Delft gebracht wurde. An einem Gottesdienst in der Nieuwe Kerk nahmen 1800 Trauergäste teil, unter ihnen Vertreter aus 14 Fürstenhäusern. „Für sie war der Tod kein Untergang in graue Düsternis, sondern ein Übergang in das Licht und die Geborgenheit der göttlichen Liebe“, sagte Pfarrerin Welmet HudigSemeijns de Vries van Doesburgh. Deshalb sei es der Wunsch der Toten gewesen, dass beim Begräbnis das Schwergewicht nicht auf der Trauer liege. Die einstige Königin habe einen leichteren Ton gewünscht, sagte die Theologin. Dem Wunsch der Monarchin hatten auch ihre Töchter Rechnung getragen. Sie trugen weiße Kleidung und weiße Hüte, ebenso wie einige ihrer Töchter und Schwiegertöchter.

Auf Wunsch Julianas sang ihre jüngste Tochter, Prinzessin Christina, in der Kirche ein Lied, das der anderen Sehnsucht der Toten entsprach. Mit dem Lied des Amerikaners Ken Bible „It’s a gift to be simple“ spielte sie auf den lebenslangen Wunsch der ehemaligen Königin an, ein möglichst einfaches Leben zu führen. Das Thema Frieden spielte auf Wunsch Julianas eine bedeutende Rolle in der Predigt. „Wir alle sind mitverantwortlich für den Frieden auf Erden“, zitierte die Pfarrerin die Tote. Der Rüstungswettlauf im Kalten Krieg habe sie sehr besorgt gemacht. Und sie habe erkannt, dass die Überbrückung der Kluft zwischen Arm und Reich für den Weltfrieden unerlässlich sei. Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg über eine Treppe in der Kirche in die darunter gelegene Gruft gebracht.

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