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Panorama: Absturz kurz vor der Notlandung

Athen - In der am Sonntag bei Athen abgestürzten Maschine der zyprischen Helios Airways gab es bereits acht Minuten nach dem Start in Larnaka Alarm wegen Sauerstoffmangels. Das hat die Auswertung des Flugschreibers der verunglückten Boeing 737-300 ergeben.

Athen - In der am Sonntag bei Athen abgestürzten Maschine der zyprischen Helios Airways gab es bereits acht Minuten nach dem Start in Larnaka Alarm wegen Sauerstoffmangels. Das hat die Auswertung des Flugschreibers der verunglückten Boeing 737-300 ergeben. Wenige Minuten später meldete der Kapitän über Funk Schwierigkeiten mit der Klimaanlage und der Kühlung der Bordcomputer. Danach brach der Funkkontakt ab. Die Maschine flog per Autopilot, beide Piloten scheinen handlungsunfähig gewesen zu sein. Nach einem zweieinhalbstündigen Geisterflug über die Ägäis zerschellte die Boeing in den Bergen bei Athen. Alle 121 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Ein Flugbegleiter, der eine Privatpiloten-Lizenz besaß, hat offenbar während der letzten 20 Minuten des Fluges versucht, die Maschine in Athen notzulanden. Beim zweiten Anflugversuch ging laut Flugschreiber der Treibstoff aus. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Frage, was die beiden Piloten außer Gefecht setzte. Bei dem Alarm fielen die Sauerstoffmasken automatisch aus der Kabinendecke. Die Piloten der Kampfjets, die das Flugzeug zuletzt eskortierten, berichteten aber, die meisten Masken hätten unbenutzt von der Decke gebaumelt. Auch dass Passagiere beim Absturz noch lebten, deutet darauf hin, dass es wieder Sauerstoff an Bord gab. Am Freitag wurde auch der Stimmenrekorder der Maschine gefunden, der Gespräche und Geräusche im Cockpit aufzeichnet. Er könnte helfen, die Vorgänge in der Pilotenkanzel zu rekonstruieren.

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