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Panorama: Achtung, Sturmwarnung

In Frankreich tötete das Unwetter sechs Menschen – heute kommt es nach Deutschland

In Südfrankreich wüten schwere Unwetter, bei denen mindestens sechs Menschen sterben. In Indien werden bei sintflutartigen Regenfällen 100 Menschen getötet. Über Texas fegt der Hurrican „Claudette“ hinweg. Am Matterhorn brechen angesichts der hohen Temperaturen Felsen ab. In Deutschland herrscht seit Wochen eine ungewöhnliche Hitze, die immer wieder von heftigen Gewittern unterbrochen wird: Das Wetter spielt derzeit weltweit verrückt. Auch wenn das gleichzeitige Auftreten solcher Wetterextreme an verschiedenen Enden der Welt Zufall ist, sehen Experten darin Alarmsignale eines globalen Klimawandels.

Im französischen Biscarosse südlich von Arcachon wurden zehn Campingplätze mit mehr als 3500 Urlaubern evakuiert und in Notquartieren untergebracht. Der Orkan, der mit bis 158 Kilometer pro Stunde über die Küste fegte, deckte Dächer ab und entwurzelte Bäume. Unter den sechs Toten ist ein ein elfjähriges Mädchen aus den Niederlanden. Zunächst hatte es geheißen, es handele sich um eine Deutsche. Neun Menschen wurden schwer und 61 leicht verletzt, berichteten die Behörden in Paris. Mehr als 100000 Haushalte waren danach auch tagsüber noch ohne Strom. Kurz nach Mitternacht hatten die Menschen in 336000 Haushalten im Dunkeln gesessen. Der Sturm hat Stromleitungen in den Außenbezirken von neun Städten gekappt, darunter Bordeaux, La Rochelle und Tours.

Hitze lässt Matterhorn bröckeln

Kontrastbild in Italien: Die Wasserknappheit hat am Mittwoch erstmals zu Einschränkungen in der Wasserversorgung geführt. In Monterosso in der Urlaubsregion Cinque Terre in Ligurien bleiben von Mitternacht bis 7 Uhr morgens die Wasserleitungen leer. In Montecatini Terme in der Toskana werde das Wasser periodisch abgeschaltet.

Das Matterhorn in der Schweiz bleibt für Bergsteiger gesperrt. Am Dienstag hatten sich in etwa 3400 Meter Höhe mehrere hundert Kubikmeter Gesteinsmassen gelöst und waren zu Tal gestürzt. Am Mittwochmorgen untersuchten Geologen die Lage an dem mit 4478 Meter höchsten Berg des Landes. Wie lange er gesperrt bleibt, sei nicht abzusehen. Nach Meinung von Klimaforschern hat die Hitze die Schneedecke abgeschmolzen und den Dauerfrost auf dem Berg angegriffen.

Der niedrige Wasserstand der Donau bei Prahovo in Ostserbien hat die Wracks von Ende des Zweiten Weltkriegs versenkten Schiffe der deutschen Wehrmacht zum Vorschein gebracht. Die Wracks und die nur 2,6 Meter tiefe Donau haben den Strom für Frachtschiffe praktisch unpassierbar gemacht. Die Wracks gehörten zu einem Konvoi der Wehrmacht, den sie im September 1944 selbst versenkt hatte.

Die aus Frankreich kommende Gewitterfront bringt Deutschland heute Abkühlung. Schon am Freitag werde es wieder sommerlich warm sein, sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vorher. Am Sonntag sollen die Temperaturen im Südwesten wieder 34 Grad erreichen. Anfang kommender Woche werde es bei andauernder Hitze zunehmend schwül. Bei 28 Grad gingen schon am Mittwochmittag im südlichen Rheinland erste Frühgewitter nieder. Am Donnerstag sollen die Gewitter mit Regen, Hagel und Sturm nach Osten und Norden vordringen. Besonders in Bayern könne es aber weiterhin stark regnen. Die Temperaturen liegen zwischen 19 Grad am Alpenrand und 30 Grad in der Lausitz. Am Freitag wechseln sich laut Meteomedia Sonne und Wolken ab. Für Samstag werden wieder 23 Grad an der See und 32 Grad im Südwesten erwartet.

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