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Ackermann mit Occupy-Aktivistin beim „Ehrbaren Kaufmann zu Hamburg“. F: dpa

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Panorama: Ackermann bietet Occupy eine Bühne

Hamburg - Auf diesen Moment hatte Josef Ackermann lange gewartet. Bei seiner Rede beim „Ehrbaren Kaufmann zu Hamburg“ am Dienstag wurde er von Aktivisten der Occupy-Bewegung unterbrochen.

Hamburg - Auf diesen Moment hatte Josef Ackermann lange gewartet. Bei seiner Rede beim „Ehrbaren Kaufmann zu Hamburg“ am Dienstag wurde er von Aktivisten der Occupy-Bewegung unterbrochen. Sie trugen sogenannte „Guy-Fawkes-Masken“, das Erkennungsmerkmal der Bewegung. Zur großen Überraschung des in dunklen Zwirn gekleideten Unternehmer-Publikums bat der Chef der Deutschen Bank die Kritiker aufs Podium und forderte sie auf, ihm Fragen zu stellen. Er lehnte es jedoch ab, ihnen Raum für eine vorbereitete Erklärung zu geben. „Etwas hinter einer Maske vorzulesen, finde ich feige.“ Darauf gaben die Demonstranten die Blockade des Podiums auf und setzten sich ins Publikum. Von dort stellten einige von ihnen dann Fragen. Eine Occupy-Vertreterin sagte, die „irrwitzigen Renditevorgaben“ der Banken seien Hauptgrund für die Finanzkrise. Ackermann selbst habe diese Vorgaben für die Deutsche Bank vorangetrieben. Der Deutsche-Bank-Chef entgegnete, er habe es immer als seine Aufgabe empfunden, dass Deutschland zumindest eine Bank habe, die im internationalen Wettbewerb bestehen könne. „Das wäre uns wahrscheinlich nicht gelungen, wenn wir uns Ihren Vorstellungen angeschlossen hätten.“ Ackermann wendete sich unter anderem gegen Forderungen, das Investmentbanking vom übrigen Bankgeschäft abzuspalten. Diese Forderung wird von Kritikern als entscheidend angesehen, um künftige Finanzkrisen zu verhindern. Später sagte Ackermann: „In Rhetorik-Seminaren wurde ich geschult, wie man mit Unterbrechungen umgeht. Ich bin dankbar, dass ich das heute ausprobieren durfte.“ rtr/dpa

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