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Taxi

© dpa

ADAC-Test: Gute Noten für deutsche Taxifahrer

In Nürnberg werden Fahrgäste in Taxis am freundlichsten und korrektesten von A nach B kutschiert. Schlusslichter im ADAC-Test wurden Berlin und Frankfurt. In der Hauptstadt werden besonders oft teure Umwege gefahren.

Beim ersten ADAC-Taxi-Test haben sich die Fahrer in Deutschland in der großen Mehrzahl der Fälle als gute Dienstleister erwiesen. Von 200 Testfahrten in zehn Städten wurden gut 71 Prozent mit der Note "gut" oder "sehr gut" bewertet, wie der Automobilclub am Mittwoch in München mitteilte. Knapp 13 Prozent fielen durch, rund 16 Prozent erhielten ein "ausreichend". Nürnberg belegte den ersten Platz. Die Taxifahrer dort waren laut ADAC freundlich und hilfsbereit, beachteten die Verkehrsregeln und fuhren keine Umwege. Auf Platz zwei und drei folgten Leipzig und Köln. München landete auf Platz vier. Schlusslichter bildeten Berlin und Frankfurt.

Der Test soll nach Angaben des Leiters ADAC-Verbraucherschutz, Robert Sauter, voraussichtlich im kommenden Jahr wiederholt werden. Der Vorstand der Taxi-Genossenschaft München, Hans Meißner, begrüßte den Test. Kundenbeschwerden würden sehr ernst genommen. Das vergleichsweise schlechte Ergebnis für Berlin erstaune ihn nicht. In der Hauptstadt wie auch in Hamburg gebe es keine Zulassungsbeschränkungen, jeder könne Taxi-Unternehmer werden.

Sprachprobleme in Frankfurt

Die Berliner Fahrer kurvten besonders oft über Umwege zum Ziel. In 45 Prozent der Fahrten wichen sie laut ADAC von der optimalen Route ab. In Frankfurt, das auf dem letzten Platz landete, hatte ein Drittel der Fahrer Sprachprobleme, jeder vierte nahm es mit den Verkehrsvorschriften nicht so genau und ebenso viele wichen vom rechten Weg ab. Hohen Verbesserungsbedarf bei den Fahrern sahen die Tester auch in Stuttgart, wo wie in Frankfurt fast die Hälfte aller Taxifahrer mangelhafte oder sehr mangelhafte Wertungen einfuhren.

Auf den Prüfstand kamen neben Routenwahl und Fahrer auch das Fahrzeug und der Tarif. Pro Stadt waren fünf Routen festgelegt, jede Strecke wurde viermal befahren, zweimal bei Tag und zweimal nachts. Die Fahrzeuge waren zumeist in Ordnung, wenngleich in manchen Fällen die Sauberkeit zu wünschen übrig ließ.

Der ADAC verlangte für das Taxi-Gewerbe bundeseinheitliche Standards. Unterschiedliche Tarife müssten angepasst werden. Meißner lehnte dies hingegen unter Verweis auf sehr unterschiedliche Lebenshaltungskosten und örtliche Gegebenheiten strikt ab. Allerdings solle die Möglichkeit der Zahlung mit Kreditkarten, wie vom ADAC angeregt, schnell vorangetrieben werden. (küs/dpa)

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