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ADAC-Test: Jede dritte Raststätte fällt durch

Der Zustand vieler Autobahnraststätten in Europa lässt nach einer Untersuchung des ADAC stark zu wünschen übrig. Sieger und Verlierer kamen wie in den Vorjahren aus Deutschland.

München - Der Zustand der Raststätten in Deutschland und seinen Nachbarländern lässt nach den Ergebnissen des ADAC-Raststättentests viel zu wünschen übrig: Ein Drittel der getesteten 63 Anlagen an den Hauptferienrouten sei bei dem Test schlicht durchgefallen, teilte der Automobilclub am Montag in München mit. Die Tester bemängelten vor allem die fehlende Sicherheit für Fußgänger in den Anlagen. Aber auch schlechtes Essen, unfreundliche Bedienungen und mangelnde Hygiene kritisierte der ADAC. Für Familien sei enttäuschend, dass rund die Hälfte aller Anlagen keinen Spielplatz habe.

Unter den getesteten Anlagen waren 20 Raststätten und 20 Autohöfe in Deutschland sowie Raststätten in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Tschechien und Ungarn. Testverlierer ist der Autohof Neumünster-Süd an der Autobahn A 7 zwischen Flensburg und Hamburg. Dieser sei wegen seines schlechten Essens, des unfreundlichen Services, unappetitlicher Toiletten, eines unsicheren Außenbereichs und fehlenden Spielplatzes praktisch in allen Punkten durchgefallen. «Nicht einmal das Wohnmobil einer Prostituierten, das auf dem Parkplatz steht, wirkt einladend», schrieben die ADAC-Tester in ihrer Kritik. Die Autohöfe hätten nach Verbesserungen in den Vorjahren insgesamt wieder enttäuscht, sagte ADAC-Vizepräsident Max Stich: «Das Ergebnis der deutschen Autohöfe in diesem Jahr gibt Anlass zur Sorge.»

Testsieger wurde die Mövenpick-Marché-Raststätte Fläming Ost an der A 9 zwischen Leipzig und Berlin. Diese habe sich durch sichere und gepflegte Außenanlagen und die Spielmöglichkeiten für Kinder ausgezeichnet sowie durch eine «überragende gastronomische Leistung» im Restaurant. Nur wegen der hohen Preise bekam die Raststätte nicht die Note sehr gut. Auf Platz zwei findet sich die Schweizer Raststätte Heidiland, ebenfalls ein Mövenpick-Marché-Betrieb an der A 13 Sankt Gallen-Chur zwischen Bad Ragaz und Maienfeld, auf Platz 3 die österreichische Rosenberger-Anlage Völkermarkt an der A 2 Graz - Klagenfurt zwischen Völkermarkt-Ost und Völkermarkt-West.

Insgesamt verteilte der ADAC zwölf Mal die Note «gut», darunter siebenmal für deutsche Anlagen. «Gut» bekamen auch drei österreichische Raststätte sowie zwei aus der Schweiz. Ein «mangelhaft» bekamen 19 Betriebe, vier sogar ein «sehr mangelhaft». Einer der Hauptmängel sei die fehlende Sicherheit der Fußgänger. Es fehle an Fußwegen entlang der Parkplätze und einer deutlichen Kennzeichnung von Fußgängerüberwegen. Knapp die Hälfte der Testkandidaten fiel in diesem Punkt durch. Allerdings sind für die Außenanlagen in Deutschland nicht die Raststättenbetreiber zuständig, sondern der Bund.

Die Autobahn Tank & Rast Holding als Dachorganisation fast aller Autobahnraststätten wies die Kritik an den fehlenden Spielmöglichkeiten für Kinder zurück. In den vergangenen Jahren sei der Fokus der Verbesserungen auf eine höhere Familienfreundlichkeit gelegt worden. So gebe es bei den von Tank & Rast betriebenen rund 370 Raststätten mittlerweile 380 Kinderspielplätze außen oder Spielecken innen sowie 350 Babywickelräume. Außerdem beklagte Tank & Rast, dass das Ergebnis durch die Bewertung der Außenanlagen verzerrt werde. Hier hätten die Pächter keinerlei Einflussmöglichkeiten. (tso/ddp)

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