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Panorama: Albino-Kind in Burundi getötet

Täter versprechen sich Glück und Reichtum.

Bujumbura - Ein grausamer Brauch in Ostafrika hat erneut ein Todesopfer gefordert. Ein Albino-Mädchen ist nach Angaben der Agentur AFP in Burundi von bewaffneten Männern entführt, ermordet und zerteilt worden. Danach drangen Behördenangaben zufolge sieben mit Speeren und Macheten bewaffnete Männer in das Elternhaus der 15-Jährigen nahe der Hauptstadt Bujumbura ein und verschleppten sie. Anschließend töteten sie das Mädchen und trennten ihm Arme und Beine ab.

Es ist bereits der 18. derartige Mord in Burundi in knapp vier Jahren. Albinos, denen die Farbpigmente in Haut, Haar und Augen fehlen, gelten in Teilen Afrikas als Glücksbringer. Sogenannte Zauberer verwenden Leichenteile von Albinos, für die hohe Summen bezahlt werden, bei ihren Ritualen. Die Gruppe Albinos Sans Frontières wirft der burundischen Regierung vor, nicht genug für den Schutz der Albinos zu tun.

Außer in Burundi wird vor allem aus Tansania über Albino-Morde berichtet. Das Land hat den weltweit höchsten Bevölkerungsanteil an Albinos. Obwohl nur 4 000 Menschen mit der seltenen Pigmentstörung dort registriert sind, leben in Tansania nach Schätzung von Experten 200 000 ihrer Art.

Seitdem zwielichtige Wunderheiler vor mehr als einem Jahr die Parole ausgaben, die Leichenteile der Albinos würden Reichtum bringen, müssen diese nach Angaben des tansanischen Albino-Verbands jeden Tag um ihr Leben bangen. Viele Menschen sehen die Albinos als gefährlich an, Kindern wird schon früh erzählt, es fließe Blut aus den Körpern, sobald sie berührt würden. Lou Jelena Seidel

Lou Jelena Seidel

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