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Amokgefahr: Gymnasium in Kaarst: Sicherheit geht vor

Nach dem vereitelten Amoklauf in Köln hat die Polizei Hinweise auf einen möglichen weiteren Fall im nordrhein-westfälischen Kaarst erhalten. Die anfängliche Sperrung der Schule wurde inzwischen aufgehoben. Wie die Amokwarnung aus Finnland zu bewerten ist, bleibt unklar.

Die Polizei hat nach der Durchsuchung des Gymnasiums im nordrhein-westfälischen Kaarst, an dem angeblich ein Amoklauf geplant war, Entwarnung gegeben. "Die Durchsuchung ist abgeschlossen. Es gibt keine Hinweise oder irgendwelche Auffälligkeiten", sagte der Sprecher der Neusser Polizei, Hans-Willi Arold. In dem Gebäude sei alles "total normal". Der heute ausgesetzte Unterricht könne seiner Einschätzung nach schon morgen wieder aufgenommen worden.

Für eine Bewertung, wie die Warnung einzuschätzen ist, sei es noch zu früh, sagte der Sprecher weiter. Derzeit laufe noch der Kontakt zur finnischen Polizei, die in einem Internet-Chatroom Pläne für den Amoklauf gefunden und daraufhin die deutschen Ermittler eingeschaltet hatte.

Schwammige Hinweise

Am morgen war das Gymnasium in Kaarst nach Hinweisen auf einen möglichen Amoklauf zunächst dicht gemacht worden. Die Tipps wurden von finnischen Sicherheitsbehörden übermittelt, die auf diese Hinweise in einem Chatroom-Gespräch im Internet gestoßen waren.

In dem Chat sollen zwei Leute miteinander gesprochen haben, die wiederum gehört hätten, dass andere einen möglichen Amoklauf an dieser Schule nicht ausschlössen. Es gebe im Moment jedoch "absolut keine konkreten Hinweise" für irgendeine heute geplante Tat, betonte der Sprecher. Mit wie vielen Einsatzkräften die Polizei vor Ort sei, wollte er nicht sagen.

"Sicherheit geht vor"

"Das ist alles sehr vage, wir nehmen es aber trotzdem ernst, Sicherheit geht vor", sagte ein weiterer Sprecher. Daher sei der Unterricht in Absprache mit der Schulleitung ausgesetzt worden. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, die Schule wird untersucht. Polizisten informieren vor Ort Schüler, die von der vorsorglichen Schließung noch nichts erfahren hätten.

Erst am Sonntag hatten die Pläne für einen Amoklauf in einer Kölner Schule, die im übrigen ebenfalls nach Georg Büchner benannt ist, für Aufsehen gesorgt. Einer der verdächtigen Schüler hatte sich nach einer Vernehmung durch die Polizei am Freitag das Leben genommen. Die Kölner Staatsanwaltschaft musste indes einräumen, dass er und sein Komplize ihre Attentatspläne bereits vor Wochen aufgegeben hatten. Experten warnten eindringlich vor Nachahmungstätern. (mit ddp/dpa/AFP)

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