zum Hauptinhalt

Amoklauf: Mann ersticht zwei Menschen in Rostock

Ein Bewohner einer Rostocker Neubausiedlung hat am Sonntag willkürlich zwei Menschen erstochen. Erst der Schuss aus einer Polizeipistole stoppte den offenbar geistig gestörten 51-Jährigen.

Auch ein Polizeibeamter wurde von dem Täter verletzt. Ein gezielter Schuss aus einer Polizeipistole in der Oberschenkel stoppte den Messerstecher, wie die Staatsanwaltschaft in der Hansestadt am Abend mitteilte. Der 51- Jährige sei ebenso wie der verletzte Polizist in ein Krankenhaus gebracht worden. Lebensgefahr besteht nach Behördenangaben nicht. Die Staatsanwaltschaft will am Montag entscheiden, ob sie Haftbefehl oder eine Unterbringung des Festgenommenen in einer psychiatrischen Klinik beantragt. Oberstaatsanwalt Peter Lückemann nannte den 51-Jährigen „offensichtlich psychiatrisch auffällig“. Die beiden etwa 60 Jahre alten Todesopfer waren am Sonntagabend noch nicht identifiziert.

Den Ermittlungen zufolge war der 51-Jährige am Nachmittag aus seiner Wohnung im Hochparterre gelaufen und über einen Passanten hergefallen. Er stach mit einem Küchenmesser mit 12 bis 15 Zentimetern Klingenlänge auf den Mann ein, ließ ihn dann im Schnee sitzen und kehrte in seine Wohnung zurück. Als eine Frau sich um das Opfer kümmerte und laut um Hilfe rief, stürmte der Täter erneut aus seiner Wohnung und tötete auch sie mit mehreren Stichen. Zu Hilfe geeilt sei in der Siedlung niemand, sagte Lückemann.

Anwohner hätten aber die Polizei alarmiert. Als ein Streifenwagen vorfuhr, sprang der 51-Jährige mit gezücktem Messer vom Balkon seiner Wohnung und stach sofort auf einen der aussteigenden Beamten ein. Dessen Kollege habe Warnschüsse abgefeuert und den Messerstecher schließlich gezielt ins Visier genommen. (ho/dpa)

Zur Startseite