zum Hauptinhalt
Einkaufswagen bei Ikea.

© dpa

Anschlag: Sprengsatz detoniert bei Ikea in Dresden

In den vergangenen Wochen waren mehrfach kleine Sprengsätze in Ikea-Filialen in den Niederlanden, Frankreich und Belgien explodiert. Nun hat es ein deutsches Geschäft der Möbelhauskette erwischt. Zwei Menschen wurden verletzt.

Eine Bombe ist bei Ikea in Dresden explodiert und hat zwei Kunden leicht verletzt. Kurz vor Ladenschluss richtete der Sprengsatz in der Küchenabteilung des schwedischen Möbelhauses am Freitag einigen Schaden an, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden am Samstag mitteilten. Die Fahnder suchen mit Hilfe eines Phantombilds nach dem Täter.

Ende Mai waren bereits Sprengsätze in Ikea-Häusern in Belgien, Frankreich und den Niederlanden explodiert. "Wir wissen nicht, ob es einen Zusammenhang gibt", sagte die Sprecherin von Ikea Deutschland, Sabine Nold, der dpa. Die Kriminalpolizei sei dabei, dies zu ermitteln. "Wir haben keine Drohung bekommen - weder in der Zentrale noch in dem betroffenen Einrichtungshaus." Es gebe daher bislang auch keinerlei Hinweise auf eine Erpressung.

Die Deutschland-Zentrale von Ikea in Wallau bei Frankfurt rief ihre Mitarbeiter nach den Explosionen zu erhöhter Wachsamkeit auf. Für die Kunden bestehe kein Grund zur Besorgnis, behauptete Nold. Man habe "alle Häuser über den Vorfall informiert und sie gebeten, sehr aufmerksam zu sein", sagte Nold.

Die Explosion in Dresden geschah am Freitag gegen 19.45 Uhr. Eine 32 Jahre alte Frau und ihr 41-jähriger Begleiter erlitten von den Schalldruck einen Gehörschaden, ein sogenanntes Knalltrauma. Die Explosion beschädigte den Fußboden und Ausstellungsstücke. Nach der Räumung des Möbelhauses durchsuchten Spezialkräfte der Polizei das Haus. Sie setzten dabei auch fünf Sprengstoffsuchhunde ein. Die Teile des Sprengsatzes werden kriminaltechnisch untersucht.

Ein Ergebnis erwarten die Ermittler in einigen Tagen. Erst dann könne man etwas über mögliche Zusammenhänge mit anderen Taten sagen, hieß es. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung. Ein Bekennerschreiben gab es zunächst nicht.

Kunden des Möbelmarktes hatten einen verdächtigen Mann gesehen. Der mutmaßliche Täter wird als etwa 40 Jahre alter mittelgroßer Mann mit Baseball-Kappe und Brille beschrieben. In Sachsen betreibt Ikea außer in Dresden noch ein Möbelhaus in Chemnitz. (dpa)

Zur Startseite