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Jedes zweite Hähnchen ist mit Antibiotika belastet.

© dpa

Antibiotika-Missbrauch: Hähnchenfleisch häufig mit Keimen belastet

Hähnchenfleisch aus deutschen Supermärkten ist zu großen Teilen belastet, da in der industriellen Tierhaltung systematisch große Mengen Antibiotika eingesetzt werden. Die Regierung will dies nun stärker beschränken.

Die Bundesregierung will den Einsatz von Antibiotika bei Schweinen, Rindern oder Geflügel stärker beschränken. Das Kabinett werde dazu am Mittwoch eine Änderung des Arzneimittelgesetzes beschließen, kündigte ein Sprecher von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am Montag in Berlin an. “Der Kernpunkt zielt darauf ab, den Einsatz von Antibiotika auf das zur Behandlung von Tierkrankheiten absolut notwendige Maß zu beschränken.“ Antibiotika dürften weder zur Wachstumsförderung noch zur Überdeckung von falscher Tierhaltung eingesetzt werden. Man sei sich dabei auch mit Verbraucher- und Tierschützern einig.

Zugleich sollen mit dem Gesetz die Befugnisse der Länder erweitert werden, die für die Kontrolle der Betriebe zuständig sind. Studien haben immer wieder ergeben, dass gerade in der Massentierhaltung Antibiotika in großem Stil eingesetzt werden. Die Umweltorganisation BUND berichtete am Montag von einer eigenen Untersuchung, wonach Hähnchenfleisch bei 20 Proben aus deutschen Supermärkten zu großen Teilen mit antibiotikaresistenten Keimen belastet sei. Diese Resistenz rühre vom Einsatz der Antibiotika her. Der BUND forderte erneut, die industrielle Tierhaltung zurückzudrängen.

Der Einsatz von Antibiotika ist auch deshalb bedenklich, weil belastetes Fleisch bei Menschen eine Resistenz gegen Arzneien auslösen kann. (Reuters)

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