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Antwerpen: Festnahmen nach Totschlag in Linienbus

Knapp drei Tage nach dem gewaltsamen Tod eines Bus-Fahrgastes in Belgien hat die Polizei sechs Tatverdächtige festgenommen. Sie sollen den 54-Jährigen in einem Antwerpener Linienbus getötet haben.

Brüssel/Antwerpen - "Sie waren zum Zeitpunkt der Tat alle in dem Bus. Darüber scheint es wenig Diskussionen zu geben", sagte Justizsprecher Dominique Reyniers nach stundenlangen Verhören der Männer im Alter von 16 bis 22 Jahren.

Sie waren in der Nacht bei Razzien an verschiedenen Orten der belgischen Hafenstadt festgenommen worden. Ihr jeweiliger Anteil an der Tat werde nun näher untersucht. Die Täter hatten ihr Opfer angegriffen, nachdem der 54-Jährige sie zu einem ruhigeren Verhalten im Bus aufgefordert hatte.

Sechs Wochen nach den tödlichen Schüssen eines jungen Mannes auf ein kleines Mädchen und seine afrikanische Betreuerin - ebenfalls mitten in Antwerpen - löste das Verbrechen landesweite Betroffenheit und eine Debatte über Zivilcourage aus. Zeugen im Bus waren aus Angst vor den Gewalttätern nicht eingeschritten.

Drei der Festgenommenen sind 16, die anderen 18, 20 und 22 Jahre alt. Fünf von ihnen haben die belgische und einer die spanische Staatsangehörigkeit, alle stammen aus Marokko.

Nützliche Hinweise zur Ergreifung der Verdächtigen kamen nach Medienangaben auch aus Antwerpens marokkanischer Gemeinschaft. Offiziell wird das dementiert. Zwei der 16-Jährigen und der 18-Jährige sind der Polizei bereits wegen anderer Straftaten bekannt. (tso/dpa)

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