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Panorama: Apple: Mehr digitaler Lebensstil

Der Desktop-Computer wird künftig zwar eine andere Rolle spielen, von den mobilen Alternativen aber nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Dieses Szenario entwarf jetzt Apple-Chef Steve Jobs auf der Firmenmesse Macworld in San Francisco.

Der Desktop-Computer wird künftig zwar eine andere Rolle spielen, von den mobilen Alternativen aber nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Dieses Szenario entwarf jetzt Apple-Chef Steve Jobs auf der Firmenmesse Macworld in San Francisco. Demnach soll der Computer zum "digitalen Hub" werden, zu einem technischen Knotenpunkt für eine Vielzahl elektronischer Geräte vom MP3-Player bis zum intelligenten Mobiltelefon. In den Mittelpunkt der weiteren Strategie stellt Apple die Förderung des "digitalen Lebensstils".

Dazu gehört neben technisch einwandfreien Geräten vor allem auch die entsprechende Software. "In Zukunft werden wir den Schwerpunkt mehr auf die Anwendungsseite legen", kündigte der kommissarische Geschäftsführer der Apple Computer GmbH, Reiner Deichmann, an. Das Augenmerk gilt dabei den Multimedia-Anwendungen - hier hat Apple zum einen schon immer eine gute Kompetenz vorzuweisen, zum anderen wird gerade hier noch zusätzliche Rechenpower benötigt, wie sie nur die neueren Computer mitbringen. Besonderes Highlight der Macworld war denn auch der in einen neuen PowerMac G4 eingebaute DVD-Brenner mit der Software iDVD.

Erstmals rückt damit das Brennen von DVDs in den Blickpunkt der Privatanwender. Der neue G4 mit einem 733-Megahertz-Prozessor hat bei einem Preis von 9299 Mark ein "Superdrive" fürs DVD-Brennen eingebaut. So viel Geld muss bisher meist für den DVD-Brenner allein ausgegeben werden. Apple verkauft seinen Kunden auch gleich die DVD-Rohlinge mit, zum Preis von zehn Dollar (20,50 Mark) das Stück. Dann können die G4-Nutzer darangehen, ihre gesamte Sammlung digitaler Bilder mit einem Umfang bis 4,7 Gigabyte oder die mit der Web-Cam aufgenommenen Filme auf die Scheibe zu brennen.

Auch die sonstigen inneren Werte des neuen Spitzenmodells von Apple können sich sehen lassen. Dem Prozessor stehen ein Second-Level-Cache mit 256 Kilobyte und ein weiterer Zwischenspeicher mit einem Megabyte zur Seite. Der Hauptspeicher ist 256 Megabyte groß und kann bis auf 1,5 Gigabyte erweitert werden. Die vier PCI-Steckplätze für Erweiterungskarten sind doppelt so schnell geworden wie bei den Vorgängermodellen, und die Ultra-ATA/66-Festplatte kann nun bis zu 60 Gigabytes aufnehmen. Das Superdrive zum DVD-Brennen gibt es nur im Spitzenmodell, die preiswerteren Modelle mit schwächerem Prozessor können nur CD-ROMs brennen.

Das neue Vorzeigegerät für den Mac-User, der was auf sich hält, ist das "Titanium PowerBook G4" mit einem 500-Megahertz-Prozessor. "Titan ist härter als Stahl und leichter als Aluminium", erklärt Deichmann. Das ebenso edle wie robuste Notebook wiegt lediglich 2400 Gramm und beult die Aktentasche nur um 2,45 Zentimeter aus. Für das neue PowerBook hob sich Jobs die schönsten Komplimente seiner Rede vor rund 5000 Mac-Fans auf: "ein Supercomputer für unterwegs", "mehr Sex-Appeal als die bisher besten Subnotebooks". Für den stolzen Preis von 9299 Mark bekommt der Käufer alles, was der Power-User begehrt, angefangen beim DVD-Laufwerk bis zur Funknetztechnik. Doch es geht auch billiger: Mit halb so großem Arbeitsspeicher und 400-Megahertz-Prozessor ist das Titan-Gerät auch zum Preis von 6999 Mark zu haben.

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