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Lässt sich nicht beirren: Der Osterhase in Britz.

© dpa

Aprilwetter an den Feiertagen: Der Osterhase bekommt nasse Füße

Schneeschauer wird es nicht geben, aber Graupelschauer. Und die Eier brauchen wasserfeste Farbe, sagt ein Meteorologe. Eine Wettervorhersage für Ostern.

Von Andreas Oswald

Wechselhaftes Aprilwetter ist etwas ganz Normales, aber diesmal gibt es eine merkwürdige, ganz seltene und etwas beunruhigende Anomalie: Die Umstellung auf wechselhaftes Aprilwetter am vergangenen Montag fand fast ohne Regen statt. Das heißt: Es wurde nur kälter, ohne dass der Wind vom Atlantik her heftigen Niederschlag zu uns brachte, der eigentlich dazugehört – und den Berlin und Brandenburg dringend brauchen. Auf diese Anomalie macht Ronny Büttner, Meteorologe der Wetteragentur MeteoGroup, aufmerksam. Zwar gab es inzwischen ein paar Schauer, aber die waren nicht ergiebig.

Von der Temperatur her ist die Umstellung am Montag dramatisch gewesen. Tagsüber herrschten im Süden Brandenburgs noch 23 Grad, während im Norden von Berlin bereits 11 Grad gemessen wurden. 11 Grad, das wird auch die Obergrenze in den nächsten Tagen sein. Mit sinkender Tendenz. Dass der normalerweise mit dem Einsetzend es Aprilwetters einhergehende heftige Regen bisher ausbleibt, macht all denjenigen zu schaffen, die einen Garten haben oder auf dem Balkon Rosen und Chilis hochziehen. Die vergangenen Wochen waren zu trocken für die Natur, die Pflanzen müssen ausgiebig gegossen werden. Möglicherweise auch die Bäume, die gerade blühen und dringend Wasser benötigen.

Und wann kommt der längst fällige ausgiebige Regen?

Regen ersehnen sich zudem viele Menschen, denen die Birkenpollen zu schaffen machen. Manche Berliner mussten sich schon in ärztliche Behandlung begeben, weil die allergische Belastung sehr hoch war. Diese allergene Belastung lässt immerhin auch bei kühlerem Wetter und leichten Schauern nach.

In den kommenden Tagen über Ostern sind weiterhin zwischenzeitlich Schauer zu erwarten. Ansonsten ist es wechselnd bewölkt und es wird immer kühler. „Es gibt unbeständiges, ungemütliches, wechselhaftes, kühles, nasses Aprilwetter“, sagt Büttner. Was auch heißt, dass sich zwischendurch die Sonne zeigt. Am Samstag könnte zwei bis drei Stunden lang die Sonne scheinen, am Ostersonntag vier bis fünf.

Überhaupt werden der Samstag und der Ostersonntag aus meteorologischer Sicht interessant. Auch Graupelschauer sind zu erwarten. Warum? In der Höhe wird kalte Luft zu uns geführt, am Boden ist es noch relativ warm. „Da wird der Osterhase nasse Pfötchen bekommen“, sagt Büttner. „Und die Ostereier sollten mit wasserfester Farbe angestrichen sein.“

Wenn es Graupelschauer gibt, könnten die sich zu Schneeschauern entwickeln? Immerhin hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den vergangenen Tagen Schlagzeilen mit der Prognose gemacht, es könne auch Schneeschauer in Lagen über 800 Metern geben. Aber für Berlin ist das sehr unwahrscheinlich. „Für Schneeschauer reicht es nicht“, sagt Büttner. Grundsätzlich ist es möglich, dass um diese Zeit Schnee fällt. Die späteste bisher registrierte geschlossene Schneedecke in Brandenburg gab es am 10. Mai 1953.

Und wann kommt endlich der längst fällige ausgiebige Regen, ohne dass dauernd mal die Sonne dazwischen geht? Büttner: „Am Ostermontag.“

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