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Greenpeace

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Artenschutz: Japan jagt wieder Wale zu "Forschungszwecken"

Japan nimmt nach über 40 Jahren die Jagd auf Buckelwale wieder auf. Ungeachtet scharfer internationaler Proteste ist eine japanische Walfangflotte heute in die Antarktis gestartet.

Bis Mitte April sollen etwa 850 Zwergwale sowie jeweils 50 Finn- und Buckelwale "zu Forschungszwecken" getötet werden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Die Flotte besteht aus dem 8044-Tonnen-Mutterschiff Nisshin Maru und fünf Begleitschiffen. Sie sollen unter anderem Daten zum Mageninhalt der Meeressäuger und zu ihrem Alter sammeln. Nach der Rückkehr der Fangflotte Mitte September wird das Fleisch auf Fischmärkten verkauft - nach Angaben Japans, um damit künftige Fangflotten zu finanzieren.

Ungeachtet eines 1986 verhängten Stopps für den kommerziellen Walfang umgeht Japan dieses Moratorium trotz internationaler Proteste unter dem Deckmantel des "wissenschaftlichen" Fangs. "Obwohl wir es mit bösartigen Blockade-Taktiken von Umweltschutzgruppen zu tun haben, müssen wir dies auch in Zukunft fortsetzen", wurde der Leiter der jüngsten Walfangflotte bei einer Zeremonie für das Auslaufen der Schiffe in der alten Walfangstadt Shimonoseki zitiert. Greenpeace kündigte eine Kampagne gegen die Jagd an. Die japanische Walfangflotte müsse umgehend zurückkehren, erklärte die Umweltschutzorganisation. Andernfalls werde das Greenpeace-Schiff "Esperanza" die Jagd mit friedlichen Mitteln zu verhindern versuchen und das Geschehen für die Öffentlichkeit auf Video aufnehmen.

Ursprünglich sollte die Flotte bereits am Freitag in See stechen. Doch war die Abfahrt nach Angaben von Greenpeace verschoben worden, um den japanischen Ministerpräsidenten Yasuo Fukuda nicht in Verlegenheit zu bringen, da er sich an dem Tag mit US-Präsident George W. Bush traf. (mit dpa, AFP)

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