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Aschermittwoch: Karneval adieu

Mit großem Jammern und Wehklagen haben die Narren am Aschermittwoch Abschied von Karneval und Fastnacht genommen. In Düsseldorf wurde der Erzschelm Hoppeditz beerdigt, in Köln der Nubbel dutzendfach verbrannt.

Köln/Freiburg/München - Die Stroh- und Stoffpuppen büßten damit stellvertretend für die während der tollen Tage begangenen Sünden.

In den Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fasnet wurden Narrenbäume gefällt und versteigert, die Fasnet in Form einer Stroh-Hexe verbrannt, ersäuft oder vergraben. Zudem trafen sich die Narren zu Herings- oder Schneckenessen. In vielen Orten im Schwarzwald, an Oberrhein und Bodensee gaben die Narren am Aschermittwoch die Rathausschlüssel zurück und damit ihre Macht wieder ab.

Auf dem Münchner Marienplatz wurde die Fastenzeit mit dem traditionellen Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen eingeläutet. Vor zahlreichen Zuschauern tauchte Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) das Stadtsäckel in den Brunnen, um die Kassenlage der Kommune zu verbessern. Ob das Geldbeutelwaschen wirklich etwas nütze, sei zwar nicht erwiesen, sagte Monatzeder. Aber im vergangenen Jahr habe dies zumindest bei den Gewerbesteuereinnahmen hervorragend funktioniert: Die beliefen sich auf einen Rekord von 1,5 Milliarden Euro.

Mit vier Promille auf dem Mofa

Fahrten unter Alkoholeinfluss kosteten in der Faschingszeit in Bayern hunderte Autofahrer den Führerschein. Allein in München zog die Polizei nach einer Bilanz vom Mittwoch bei mehr als 64.000 Kontrollen 770 Autofahrer unter Alkoholeinfluss aus dem Verkehr. Einen Spitzenwert registrierten die Beamten bei einem Mofafahrer in der Oberpfalz: Der Mann stürzte mit vier Promille von seinem Mofa. In Baden-Württemberg beschlagnahmte die Polizei landesweit mehr als 1000 Führerscheine, in Nordrhein-Westfalen waren es 230.

Die nun begonnene Fastenzeit ist für die meisten Deutschen bedeutungslos. Nur jeder siebte Bundesbürger (14 Prozent) will in den nächsten sechs Wochen bis Ostern auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel wie Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten verzichten. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage mit 1000 Befragten im Auftrag des Magazins "Stern". Danach wollen 83 Prozent ihre Ess-, Trink- und Rauchgewohnheiten nicht ändern. 3 Prozent der Befragten machten keine Angaben. (tso/dpa)

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