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Asien: Viele Tote durch schweres Erdbeben in Birma und Thailand

Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Beben in Japan fordert ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 in Birma mindestens 75 Menschenleben. Die Region ist schwer zugänglich.

Nach dem schweren Erdbeben in Birma an der Grenze zu Thailand ist das Ausmaß der Katastrophe nach und nach sichtbar geworden: Das birmanische Staatsfernsehen berichtete am Freitag, bei dem Beben der Stärke 6,8 am Donnerstag seien in dem südostasiatischen Land mindestens 74 Menschen ums Leben gekommen, eine weitere Tote wurde aus Thailand gemeldet. Die Opferzahl in dem entlegenen Katastrophengebiet drohte weiter zu steigen.

74 Menschen seien in Birma ums Leben gekommen und 111 weitere verletzt worden, berichtete das Staatsfernsehen. In vier Städten und Dörfern habe das Beben knapp 400 Häuser zum Einsturz gebracht. In der besonders stark betroffenen Stadt Tarlay wurden den Angaben zufolge neun Regierungsgebäude zerstört. Auch mehrere Klöster und Pagoden wurden in Birma beschädigt.

Im nordthailändischen Bezirk Mae Sai unweit der Grenze zu Birma hatte die Polizei am Donnerstag mitgeteilt, dass eine 52-jährige Frau beim Einsturz ihres Hauses ums Leben gekommen sei. 16 Menschen, darunter sieben Birmaner und fünf Chinesen, wurden nach Behördenangaben verletzt. Das Erdbebengebiet wurde am Freitag von mehreren Nachbeben erschüttert.

Das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,8 lag laut der US-Erdbebenwarte in den Bergen Birmas unweit der Grenze zu Thailand und Laos. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Das Beben war nach Behördenangaben außer im Osten Birmas und in den angrenzenden thailändischen Gebieten auch in der 800 Kilometer vom Epizentrum entfernten thailändischen Hauptstadt Bangkok sowie in Vietnam, Laos und China zu spüren. Opfer wurden aus Vietnam und Laos nicht gemeldet. In China verursachten die Erschütterungen Risse an mehreren Gebäuden. Rund 6000 Menschen mussten die Nacht sicherheitshalber im Freien verbringen, wie das Zivilschutzministerium in Peking mitteilte.

"Wir versuchen, die entlegenen Gebiete zu erreichen", sagte ein birmanischer Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Suche, an der sich auch die Armee und die Polizei beteiligte, werde durch blockierte Straßen erschwert. Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) erklärte, das Risiko für Erdrutsche in dem Erdbebengebiet sei weiter hoch.

Der Leiter der Hilfsorganisation World Vision in Birma, Chris Herink, sagte die Zahl der Todesopfer sei unbestätigten Angaben zufolge auf 140 gestiegen. Die Behörden des autoritär regierten Landes seien offenbar bemüht, die Bevölkerungen mit Informationen über Opfer und Schäden auf dem Laufenden zu halten.

Ben Phillips von der Hilfsorganisation Save the Children in Bangkok erklärte, das Erdbebengebiet sei ziemlich entlegen. Dies lasse zwar hoffen, dass es nicht so viele Opfer gebe, erschwere es aber zugleich, das Ausmaß der Schäden festzustellen. "Das kann Tage dauern", fügte er hinzu.

Am 11. März hatte ein Beben der Stärke 9,0 den Nordosten Japans erschüttert und eine Tsunami-Welle ausgelöst, die ganze Städte an der Küste zerstörte. Bislang wurden mehr als 27.000 Tote und Vermisste gemeldet. (AFP/dpa)

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