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Panorama: Asterix bei den Tätowierten

Die Gallier gehen wieder auf große Reise. Jetzt wurde das Ziel bekannt – die Pikten in Schottland.

Berlin - Ihr Name steht für „die Bemalten“. So nannten die Römer die Völker im alten Schottland, da bei ihnen die Tätowierung zum guten Brauch gehörte. Jetzt kommen die Pikten, über deren Kultur man heutzutage kaum noch etwas weiß, zu neuen Ehren: Sie sind das Thema im neuen Album von Asterix und Obelix, das am 24. Oktober erscheinen soll, wie der Verlag Albert-René jetzt mitteilte. Das Werk, das auf Französisch „Astérix chez les Pictes“ heißt, wird voraussichtlich zeitgleich auch in Deutschland erscheinen.

Wie französische Medien und deutsche Comic-Fanseiten wie „Splashcomics“ melden, lässt das neue Zeichner-Autorenteam der Reihe, bestehend aus Jean-Yves Ferri und Didier Conrad, die unternehmungslustigen Gallier diesmal in den hohen Norden nach Schottland reisen. Der Verlag spricht von einer Reise in „nicht so fernes Land, dessen Einwohner sehr stolz sind und deren Traditionen uns eine große Geschichte versprechen“.

Das Reiseziel wird von Comicfans als gutes Zeichen gewertet – und gibt der Hoffnung Nahrung, dass das neue Album die wenig originellen und keine richtigen Geschichten mehr erzählenden Vorgänger der vergangenen Jahre zu vergessen hilft. Die hatte der inzwischen 85-jährige Zeichner und Asterix-Miterfinder Albert Uderzo, der kürzlich auf Europas größtem Comicfestival im französischen Angoulême noch einmal groß gefeiert wurde, quasi im Alleingang geschaffen – wobei von Album zu Album deutlicher wurde, wie sehr der ursprüngliche Autor der Serie fehlte, der 1977 gestorbene René Goscinny.

In letzter Zeit hatte sich Uderzo aus gesundheitlichen Gründen immer mehr zurückgezogen. Vergangenen Herbst gab der Verlag Albert-René bekannt, dass ein Zeichner in seine Fußstapfen treten wird, der in Deutschland bislang nur wenigen Comic-Lesern bekannt ist: Didier Conrad. Der 53-Jährige, der als Kind Schweizer Eltern in Marseille zur Welt kam, zeichnet seit seinem 14. Lebensjahr Comics. Auf Deutsch gibt es von ihm die im kolonialen Indien spielende Abenteuerserie „RAJ“, zudem hat er die Serie „Helden ohne Skrupel“ gezeichnet sowie die jüngst gestartete Reihe „Marsu Kids“, einen Ableger der „Marsupilami“-Serie. Sein mit leicht karikierenden Elementen durchsetzter Strich wirkt klar und leicht und dürfte sich gut in den bisherigen Stil der Asterix-Bände einfügen.

Als neuer Autor war bereits ein Jahr zuvor Jean-Yves Ferri verpflichtet worden, was von vielen Comicfans als gute Wahl gewertet wurde. Vor allem Ferris zusammen mit dem Zeichner Manu Larcenet geschaffene Serie „Die Rückkehr aufs Land“, von der in Deutschland im kommenden Monat der zweite Sammelband im Berliner Reprodukt-Verlag erscheint, zeigt Ferri als Meister der ironischen Dialoge, der einfühlsamen Situationskomik und der vielschichtigen Erzählweise. Vor diesem Hintergrund stieß die Ankündigung des neuen Reiseziels der Gallier in Fan-Kreisen auf wohlwollende Reaktionen. „Ferri und Conrad setzen damit die gute alte Tradition der Reisegeschichten in den Asterix-Abenteuern fort“, schreibt „Splashcomics“-Chefredakteur Bernd Glasstetter. „Insbesondere diese Geschichten sprühten vor Witz in Bezug auf das Zusammentreffen der Gallier mit ganz anderen Kulturen.“ Dass die Pikten als stolz beschrieben werden, „könnte also dazu führen, dass es einige witzige Szenen zwischen Obelix und stolzen Pikten gibt“. Alleine die Titelankündigung und die Aussicht auf eine gute Reisegeschichte „dürfte das Herz vieler Asterix-Fans höher schlagen lassen“.

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