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Astronomie: Pluto ist kein Planet mehr

Eine internationale Konferenz hat Pluto den Status als Planet aberkannt. Der Begriff müsse dem neuen Stand der Forschung angepasst werden, sagen Wissenschaftler.

Prag - Nach einer hitzigen Debatte entschied die Internationale Astronomenunion (IAU) auf ihrer Jahrestagung in Prag, dem Pluto seinen bisherigen Status als neunter Planet des Sonnensystems abzuerkennen. Der IAU-Vorstand scheiterte mit dem Vorschlag, zu den Planeten des Sonnensystems zwölf Himmelskörper verschiedener Kategorien zu zählen. Der Status des Pluto als Planet war wegen seiner geringen Größe und seiner sehr weit von der Sonne entfernten Umlaufbahn seit Jahren angezweifelt worden.

An der elftägigen IAU-Konferenz nahmen 2500 Experten aus 75 Ländern teil. Nach einer langen Debatte hatten die Konferenzteilnehmer per Handzeichen über den Status des erst vor 76 Jahren entdeckten Pluto abgestimmt. Wissenschaftler, die Pluto den Planetenstatus aberkennen wollten, hatten nach der Entdeckung eines Himmelskörpers hinter Pluto Auftrieb erhalten. Der UB313 oder auch Xena genannte Körper hätte wegen seiner mit Pluto vergleichbaren Größe ebenfalls als Planet eingestuft werden können.

Tatsächlich hatte der IAU-Vorstand ursprünglich die Planetenzahl des Sonnensystems auf zwölf erhöhen wollen. Neben acht "echten" Planeten sollten Pluto, UB313 sowie Ceres als drei "Zwergplaneten" sowie der Plutomond Charon dazu gezählt werden. Die Mehrheit der Astronomen lehnte diese Kategorisierung jedoch ab.

Pluto war erst 1930 von dem 24-jährigen US-Astronomen Clyde Tombaugh entdeckt worden. Er ist nach dem Gott der Unterwelt aus der klassischen Mythologie benannt und kreist in einem durchschnittlichen Abstand von 5,9 Milliarden Kilometern um die Sonne. Damit braucht er für die Umrundung der Sonne knapp 248 Erdenjahre. Neben Charon hat Pluto noch zwei sehr kleine Monde mit den Namen Nix und Hydra. Im Jahr 2015 soll eine US-Raumsonde zum Pluto fliegen. (tso/AFP)

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