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Panorama: Auf der Suche nach der Wolke

Die Aschewolke des Vulkans Grimsvötn ist durchgezogen. Wegen möglicher Gefahren für den Luftverkehr wurden von Montag bis Mittwoch europaweit 900 Flüge gestrichen.

Die Aschewolke des Vulkans Grimsvötn ist durchgezogen. Wegen möglicher Gefahren für den Luftverkehr wurden von Montag bis Mittwoch europaweit 900 Flüge gestrichen. Das ist ein Prozent des gesamten Luftverkehrs, wie die europäische Flugsicherung Eurocontrol mitteilt. Künftige Einschränkungen werden allenfalls gering sein, heißt es weiter. Für den deutschen Luftraum gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Entwarnung.

Unklar ist aber weiterhin, ob es tatsächlich jene Aschekonzentrationen gab, die in den Rechenmodellen des Vulkanasche-Warnzentrums in London und des DWD prognostiziert wurden und aufgrund derer mehrere Airports geschlossen wurden. Wahrscheinlich lag der Anteil der Partikel in vielen Gegenden zu keiner Zeit über dem in Deutschland geltenden Grenzwert von zwei Milligramm pro Kubikmeter Luft.

Am Mittwoch, als die maximale Belastung für den Himmel über Norddeutschland erwartet wurde, sind dort Wissenschaftler mit einem Spezialflugzeug aufgestiegen, um einige Ascheteilchen einzufangen. „Sie hatten Schwierigkeiten, die Wolke überhaupt zu sehen“, sagt Annette Stettien vom Forschungszentrum Jülich. Konkrete Messwerte liegen noch nicht vor, doch die Aschekonzentration sei deutlich geringer als nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010, teilten die Forscher bereits mit. Und selbst damals wurden in Deutschland nie mehr als zwei Milligramm gemessen.

„In Stockholm, wo das Zentrum der Wolke erwartet wurde, lag die Konzentration bestenfalls bei 0,5 Milligramm pro Kubikmeter Luft, wohl eher darunter“, berichtet Albert Ansmann vom Leipziger Institut für Troposphärenforschung, das dort ein entsprechendes Lasermessgerät betreibt. „Das ist immer noch viermal kleiner als der Grenzwert.“ Ralf Nestler

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