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Panorama: Auf in den Kindergarten

Studie: Er ist gute Voraussetzung für den Schulstart

Berlin - Milliardenschwere Investitionen zur Einführung eines kostenlosen Kindergartens würden sich einer Studie zufolge für den Staat in mehrfacher Hinsicht auszahlen. Nach einer am Montag von der Zeitschrift „Eltern“ in Berlin vorgestellten Untersuchung kann ein Finanzbedarf von 3,6 Milliarden Euro zur Abschaffung der Elternbeiträge, mehr Betreuungsplätze und eine höhere Qualifizierung der Erzieherinnen langfristig voll kompensiert werden. Anfängliche Mehrkosten könnte der Staat demnach bereits nach wenigen Jahren wieder einspielen. Nach der von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Auftrag gegebenen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ist der Kindergarten die beste Voraussetzung für einen guten Start in der Schule und späteren Erfolg im Beruf. Demnach fördert der Kindergarten die Bildungskompetenz: Je länger Schüler diese Einrichtung als Drei- bis Sechsjährige besucht hatten, desto besser schnitten sie beim Pisa-Test 2003 ab. Die Studie mit dem Titel „Nutzen und Kosten eines kostenlosen Kindergartens für alle Kinder zwischen drei und sechs“ ergab, dass der Kompetenzunterschied zwischen Kindern, die keinen Kindergarten besucht hatten und denen, die länger als ein Jahr lang in eine solche Einrichtung gingen, beträchtlich ist. In den drei Bereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften beträgt der Vorteil ein bis zwei Schuljahre.

Durch die höhere Qualität der Kindergärten könnten erhebliche Kosten an anderer Stelle eingespart werden. Zurzeit gebe der Staat allein 2,9 Milliarden Euro an nachschulischer Qualifizierung aus. Höherwertige Kindergarteneinrichtungen könnten dazu führen, das Einschulungsalter um ein Jahr zu reduzieren. So könnte der Staat rund 2,9 Milliarden Euro sparen. Durch die bessere Betreuungsinfrastruktur könnte die Frauenerwerbstätigkeit gesteigert werden. Gefordert wird zudem die Abschaffung der Elternbeiträge. Eine Kostenbefreiung würde die Hemmschwelle senken, das Kind anzumelden. Die Forscher plädieren dafür, die durch sinkende Schülerzahlen entstehenden Einsparungen in die frühkindliche Bildung zu investieren. AFP

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