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Auktion in London: Hitler-Aquarelle versteigert

Adolf Hitler zugeschriebene Aquarelle sind in England für rund das Doppelte ihres geschätzten Wertes versteigert worden. Ein bekannter Komiker, der gegen die Auktion protestierte, wurde von Sicherheitskräften aus dem Saal gebracht.

London - Die Sammlung von 21 Bildern brachte am Dienstagabend insgesamt 118.000 Pfund (rund 176.000 Euro) ein. Viele der Aquarelle sind mit "A Hitler" oder "AH" signiert. Sie waren in Belgien in einem Dachspeicher gefunden worden, der sich nahe dem Ort befindet, wo Hitler während des Ersten Weltkriegs im Einsatz gewesen war. Mit 10.500 Pfund brachte das Bild "Die Kirche von Preux-Au-Bois" am meisten ein. Es war von dem Auktionshaus Jefferys Auctioneers im südwestenglischen Lostwithiel auf 2500 bis 3.500 Pfund geschätzt worden.

Gegen die Auktion protestierte der bekannte Komiker Aaron Barschak, der im lilafarbenen Anzug und einem schwarzen Rauschebart auftauchte. Begleitet wurde er von einem Partner, der als Hitler verkleidet war und sich Frank Sanazi nannte. Beide boten "sechs Millionen, weil das Gemälde ein Mussolini ist", bevor sie von Sicherheitskräften aus dem Saal gebracht wurden. Barschak rief dabei: "Seht Ihr - sie werfen Juden raus!". Seine Frau Tamara sagte Journalisten, ihr Mann sei ein "intellektueller Jude". Die Versteigerung hätte nie stattfinden dürfen. "Adolf Hitler war ein Massenmörder, und daraus Geld zu machen, ist falsch."

Das Auktionshaus äußerte sich trotz des Zwischenfalls äußerst zufrieden mit dem Erlös der Versteigerung, der die Erwartungen übertroffen habe. Barschak hatte im Juni 2003 Aufsehen erregt, als er sich als Osama bin Laden verkleidet Zutritt zu Prinz Williams Geburtstagsfeier im Schloss Windsor verschaffte. Als William zu einer Rede ansetzte, entriss Barschak dem ältesten Sohn von Thronfolger Prinz Charles das Mikrofon, wurde dann aber von der Bühne geführt, ohne weiteren Schaden anzurichten. (tso/AFP)

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