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Panorama: Aus allen Himmelsrichtungen

Außergewöhnliche Niederschläge in Hessen und im Sauerland – aber der Spätsommer wird schön

Dillenburg/Meschede - Schwere Unwetter haben in Hessen und NordrheinWestfalen zu chaotischen Verkehrsverhältnissen geführt. Im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen und im Hochsauerland wurden nach Behördenangaben am Sonntagabend bei Gewittern und stundenlangen Regenfällen Straßen überschwemmt, hunderte Keller liefen voll. In mehreren Häusern schlug der Blitz ein. Im hessischen Dillenburg wurden aus dem Kreiskrankenhaus aus Sicherheitsgründen Patienten in andere Kliniken verlegt, weil Wasser in den Keller gelaufen war. Am Montag blieben dort fast alle Schulen geschlossen. Die Unwetter dürften Schäden in Millionenhöhe angerichtet haben. Im Lahn-Dill-Kreis fielen innerhalb von drei Stunden teilweise mehr als 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Dabei liefen mehrere hundert Keller voll. Autos wurden von den Wassermassen weggeschwemmt.

Eine seltene Wetterlage hat diese extremen Niederschläge gebracht. Nach Darstellung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte ein Gewittertief aus Frankreich für eine Schauerlinie gesorgt, die vom Südwesten Deutschlands bis zum Sauerland reichte, sich nur langsam bewegte und durch feucht-warme Luft aus Osten neue Nahrung bekam. Bei der vorherrschenden östlichen Luftströmung verstärkten Staueffekte vor dem Bergland die Intensität der Niederschläge insbesondere im Sauerland. Manfred Spatzierer vom Wetterdienst Meteomedia sagte, in Hessen hätten sich die Wolken zwischen den Bergen um Dillenburg gestaut und an einem Ort getroffen, „an dem die Winde aus allen Himmelsrichtungen zusammenströmen“.

Das Hoch „Klaus“ verwöhnt ganz Deutschland zur Wochenmitte erneut mit schönem Spätsommerwetter. „Bis zum Donnerstag steigen die Temperaturen wieder auf nahezu hochsommerliche Werte um die 25 Grad“, sagt Thomas Knabl von Meteomedia. Am Dienstag müssen sich die Menschen zwischen Kiel und Konstanz allerdings noch auf einen unbeständigen Tag mit Schauern einstellen. Nur Berlin könnte von Schauern verschont bleiben. AFP

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