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Panorama: Aus den Gleisen geschleudert

Mehr als 60 Menschen sterben bei einem Zugunglück in Indien – Vorwürfe gegen die Bahngesellschaft

Sainthia - Beim Zusammenstoß zweier Züge sind im Osten Indiens am Montag mehr als 60 Menschen getötet worden. Im Bahnhof von Sainthia im Bundesstaat Westbengalen fuhr ein Schnellzug mit solch einer Wucht auf einen stehenden Zug auf, dass ein Waggon auf eine Brücke über den Gleisen geschleudert wurde. Der örtliche Katastrophenschutzminister Srikumar Mukherjee machte „Nachlässigkeit“ bei der Bahn für das Unglück verantwortlich.

Der Uttar Bangar Express war auf dem Weg nach Kolkata, dem früheren Kalkutta, als er kurz vor zwei Uhr morgens im Bezirk Birbhum etwa 200 Kilometer nördlich der Millionenmetropole in einen haltenden Zug raste. Mukherjee zufolge kamen dabei mindestens 61 Menschen ums Leben. Mehr als 165 weitere Insassen wurden demnach verletzt. Ein Rundfunksender sprach sogar von 100 Todesopfern.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Rettungskräfte die ineinander verkeilten Waggons aufschnitten. Verletzte Reisende wurden aus den Wracks getragen. Die meisten Toten wurden nach Angaben eines Bahnsprechers aus dem hinteren Waggon des stehenden Zuges geborgen, der durch die Wucht des Aufpralls aus den Gleisen gehoben worden war. Der Katastrophenschutzminister von Westbengalen, Mukherjee, schloss einen Sabotageakt als Unglücksursache aus. Die indische Bahn-Ministerin Mamata Banerjee, die selbst aus Westbengalen stammt, sicherte den Familien von vermissten und verletzten Insassen Hilfszahlungen zu.

Jährlich werden in Indien rund 300 Zugunglücke verzeichnet. AFP

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