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Die Verlobung bestimmt die Talkshows und Schlagzeilen des Landes.

© dpa

Auserwählter ist Student: Japans Prinzessin Mako verlobt sich - mit einem Bürgerlichen

Japan gehen die männlichen Thronfolger aus. Jetzt will auch noch Prinzessin Mako einen normalen Mann ehelichen. Im Land wird nun heftig diskutiert.

Angesichts der bevorstehenden Verlobung der japanischen Prinzessin Mako (25) mit einem Bürgerlichen wächst in Japan die Sorge um die Thronfolge in der Kaiserfamilie. Da alle weiblichen Mitglieder der Kaiserfamilie bei Heirat mit einem Bürgerlichen ihren royalen Status verlieren, ist mit der Verlobung der Enkelin von Kaiser Akihito die Debatte um eine Gesetzesänderung neu entbrannt - vor allem angesichts eines akuten Mangels an männlichen Thronfolgern.

Obwohl Japan in früheren Jahrhunderten bereits von weiblichen Herrschern regiert wurde, lehnen Konservative wie Regierungschef Shinzo Abe eine Gesetzesänderung ab.

Der Auserwählte der ältesten Tochter von Prinz Akishino, Bruder von Kronprinz und Thronfolger Naruhito, sei ein gleichaltriger Studienfreund von ihr, gab das Haushofamt am Dienstag bekannt. Nach dem Haushofgesetz verlieren weibliche Mitglieder der Monarchenfamilie in Japan ihren Status als Angehörige des Hofes, wenn sie einen Bürgerlichen heiraten. Es wird das erste Mal sein, dass sich eines der vier Enkel von Kaiser Akihito und seiner Frau, Kaiserin Michiko, verlobt.

Prinzessin Mako soll japanischen Medienberichten zufolge Kei Komuro (25) etwa vor fünf Jahren durch einen Freund an der International Christian University, die beide damals besuchten, kennengelernt haben. Später soll sie einen Heiratsantrag ihres Auserwählten angenommen haben. Prinz Akishino und seine Frau Kiko sollen mit der Wahl ihrer Tochter einverstanden sein, hieß es. Komuro ist Graduiertenstudent der Hitotsubashi Universität und lebt in  Tokios Nachbarstadt Yokohama, wo er für eine Anwaltsfirma arbeitet.

Der zukünftige Verlobte äußerte sich öffentlich nicht

Die Nachricht von der bevorstehenden Verlobung erfolgt zu einem Zeitpunkt, da die japanische Regierung ein Sondergesetz vorbereitet, um dem 83 Jahre alten Monarchen Akihito das Abdanken zu ermöglichen. Der Kaiser hatte im vergangenen August in einer seltenen Videobotschaft deutlich zu erkennen gegeben, angesichts seiner nachlassenden Kräfte abdanken zu wollen. Die derzeitige Rechtslage in Japan sieht dies nicht vor. Es wäre das erste Mal seit rund 200 Jahren, dass ein Tenno abdankt. Auf Akihito folgt dessen ältester Sohn Naruhito.

Der japanische Rundfunksender NHK hatte Makos Verlobung am Dienstagabend vermeldet - seither dominiert das Thema die Talkshows und Schlagzeilen des Landes. Der Verlobte, der 25-jährige Kei Komuro, äußerte sich am Mittwoch zwar kurz vor Journalisten, beantwortete aber keine Fragen zu seiner Verlobung. Er sagte lediglich, dass er sich dazu äußern werde, "wenn die Zeit gekommen ist". (dpa, AFP)

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