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Außeneinsatz: Schlegel schraubt neuen Tank an ISS

Endlich darf der deutsche Astronaut Hans Schlegel zu seinem ersten Außeneinsatz ins All. Seinen "Weltraumspaziergang" - eigentlich handelt es sich um eine ziemliche Plackerei - überträgt die NASA live im Web.

Hans Schlegel ist am Mittwoch zu seinem ersten "Weltraumspaziergang" aufgebrochen. Zusammen mit seinem amerikanischen Kollegen Rex Walheim stieg er um 15.35 MEZ ins All aus, um einen Stickstofftank der ISS abzumontieren und durch einen neuen zu ersetzen. Gegen 16 Uhr konnte Schlegel dann auf Deutschland schauen. Beim Überflug über das Rheinland sagte der deutsche Astronaut, der lange in Aachen gelebt hat: "Es ist eine tolle Aussicht und es ist großartig, Teil eines internationalen Teams für Forschung im Weltraum zu sein."

Sechs Stunden lang harte Arbeit

Hans Schlegel, der wegen Übelkeit nicht wie geplant am ersten Außeneinsatz am Montag teilnehmen konnte, geht es inzwischen wieder gut. „Ich fühle mich fit und freue mich auf den Außenbordeinsatz", teilte er in einem Live-Call amerikanischer Medien zur ISS mit. Über den geglückten Außeneinsatz seiner Kollegen Rex Walheim und Stanley Love, die am Montag das Weltraumlabor "Columbus" an die ISS angedockt hatten, freute er sich: "Niemand war glücklicher als ich darüber, dass bei dem Einsatz alles so gut geklappt hat".

Der "Weltraumspaziergang", bei dem Schlegel und Walheim nur durch einen Raumanzug geschützt ins All gehen, dauert sechs Stunden. Zur Vorbereitung mussten beide die Nacht zuvor in einer Luftschleuse verbringen, um die Stickstoffkonzentration in ihrem Blut zu verringern. Das ist nötig, weil im Raumanzug ein höherer Sauerstoffgehalt herrscht, als in der normalen Luft - daran müssen sich die Astronauten erst einmal gewöhnen.

Der "Weltraumspaziergang" an sich hat mit einem gemütlichen Spaziergang im Übrigen nichts zu tun. "Das sind sechs Stunden harte Arbeit, zu vergleichen mit Hochleistungssport", erklärt DLR-Sprecher Andreas Schütz zoomer.de. Denn ein Raumanzug erzeugt durch Federkraft einen Widerstand, der durch Muskelkraft überwunden werden muss. Gerade beim Greifen mit den Handschuhen wird das schwer, sagt Schütz. "Das muss man sich vorstellen, als würde man mit Boxhandschuhen essen."

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