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Australien: Schwierige OP im Mutterleib rettet Beine des Babys

In der 22. Schwangerschaftswoche haben Ärzte in Melbourne einen Eingriff bei einem Fötus im Mutterleib vorgenommen - wohl die früheste OP dieser Art, die weltweit durchgeführt wurde. Die Mediziner wollten die Beine des Babys retten.

Chirurgen in Australien haben eine komplizierte Operation an einem ungeborenen Kind vorgenommen. Die Ärzte wollten mit dem Eingriff im November 2007 verhindern, dass die Füße der ungeborenen Leah im Mutterleib abgetrennt werden, wie das Krankenhaus Monash Medical Centre in Melbourne am Montag mitteilte. Bei Leah sei der seltene Fall aufgetreten, dass Gewebebänder sich um die entstehenden Gliedmaßen wickeln. Dadurch hätte die Gefahr bestanden, dass der Blutkreislauf abgeschnitten wird und die Füße abfallen. Leahs Eltern entschlossen sich wegen dieses Risikos zu der Operation in der 22. Schwangerschaftswoche.

Dem Krankenhaus zufolge war die Operation womöglich die früheste, die bisher weltweit an einem Kind im Mutterleib vorgenommen wurde. Normalerweise wird bis zur 28. Schwangerschaftswoche gewartet, um die Überlebenschancen des Kindes zu erhöhen.

Rechtes Bein in schlechtem Zustand

Für den Eingriff stachen die Ärzte mit einer zwei Millimeter dünnen Teleskop-Nadel in den Unterleib der Frau, damit sie das Gewebeband mithilfe von Lasertechnik und Strom abschneiden konnten. Dabei sahen sie, dass das rechte Bein bereits in einem sehr schlechten Zustand war: Das Gewebeband war zum Knochen vorgedrungen. Das rechte Bein sei "nah am Tod" gewesen, sagte Chirurg Chris Kimber. "Es hing noch an einer winzigen Arterie."

Acht Wochen nach der Operation - im Januar - brachte die Mutter die kleine Leah zur Welt. Sie wog bei der Geburt nur 1,63 Kilogramm. Nach der Geburt operierten die Ärzte das Baby am rechten Bein. Sie gehen davon aus, dass das Mädchen sein Bein normal bewegen können wird. (ut/AFP)

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