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Baby-Handel: TV-Team lockt Roma-Frau mit Scheinangebot

Ein bulgarisches TV-Team hat mit einem Scheinangebot gezeigt, wie leicht offenbar illegaler Babyhandel ist. Eine Roma-Frau war zum Verkauf ihres Neugeborenen für 1500 Euro bereit.

Sofia - Die Journalisten boten einer schwangeren Roma-Frau an, ihr das Baby nach der Geburt abzukaufen, wie Team-Chef Martin Karbovski der Tageszeitung "24 Stunden" sagte. Zwei griechisch sprechende Journalisten erzählten der Frau, sie seien im Auftrag einer reichen Griechin unterwegs. Sie vermittelten dann ein Telefonat der Frau mit dem als Anwalt ausgegebenen Karbovski, in dem das Scheingeschäft perfekt gemacht werden sollte. Die Frau erklärte sich bereit, ihr Baby "für 1500 oder sogar 1000 Euro" zu verkaufen. Die Journalisten enthüllten der Frau erst danach, dass sie den Handel nur zum Schein vorgeschlagen hatten.

Ein Roma-Mann, der vier Kinder hat, erklärte sich seinerseits bereit, seine dreijährige Tochter zu verkaufen. Später zog er das Angebot jedoch mit der Begründung zurück, das Mädchen sei bereits amtlich gemeldet. Die Polizei geht Hinweisen nach, dass im Südosten Bulgariens 15 Neugeborene von Roma-Frauen nach Griechenland verkauft wurden.

In Frankreich war vor einem Jahr ein Menschenhändler-Ring aufgedeckt worden, der dafür gesorgt hatte, dass neun Babys von bulgarischen Frauen in Frankreich zur Welt kamen und dort verkauft wurden. Das Parlament in Sofia verabschiedete kürzlich ein Gesetz, in dem für den Handel mit Babys eine Haftstrafe von zehn Jahren angedroht wird. (tso/AFP)

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