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Baden-Württemberg: ICE bleibt im Tunnel stecken

Mit 420 Passagieren blieb ein ICE in einem Tunnel in Baden-Württemberg stecken. Grund war ein Motorschaden. Einige Passagiere bekamen Kreislaufprobleme, einer musste ins Krankenhaus.

Ein ICE mit 420 Passagieren an Bord ist in einem Tunnel bei Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg steckengeblieben. Nach Angaben der Bundespolizeidirektion war der Zug am Sonntag mit 200 Stundenkilometern von Berlin in Richtung München unterwegs, als er mittags im Pulverdinger Tunnel wegen eines Motorschadens liegenblieb. Vier Fahrgäste mussten nach bis zu drei Stunden Warten im Tunnel wegen Kreislaufproblemen ärztlich betreut werden - ein Passagier kam ins Krankenhaus. Im Tunnel waren die Klimaanlagen ausgefallen.

Alle Passagiere mussten nach Bahnangaben in einen Ersatzzug aus Stuttgart umsteigen, da ein Versuch, den defekten Schnellzug mit einer anderen Lok abzuschleppen, zunächst fehlgeschlagen war. Zu den Verletzten kam es, weil im Tunnel nach dem Defekt der Strom ausgefallen war, mit dem die Klimaanlagen versorgt werden. Batterien sorgten dafür, dass im Zug noch Licht, Toiletten und Türöffner funktionierten. Mit insgesamt drei Stunden Verspätung kamen die Fahrgäste in Stuttgart an, wo sie mit Wasser versorgt wurden.

Die Schnellbahnstrecke war in beiden Richtungen etwas mehr als drei Stunden gesperrt. Züge wurden über eine alte Strecke umgeleitet. Für die Verspätungen bezahlt die Bahn Entschädigungen; bei zwei Stunden gibt es 50 Prozent des Fahrpreises zurück.

Erst vergangene Woche war ein ICE im Pfälzerwald mit einem Müllwagen, der an die Gleise gerutscht war, zusammengestoßen. 15 Menschen wurden verletzt. Im Juli hatte die Bahn während der Hitzewelle Schlagzeilen gemacht, nachdem in ICE-Zügen die Klimaanlagen ausgefallen und mehrere Passagiere kollabiert waren. Die Bundespolizei untersuche, ob ein Fehler der Deutschen Bahn oder eines Mitarbeiters des Unternehmens vorliege, der einen Straftatverdacht begründe. Sollte dies der Fall sein, würden in Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. dpa/rtr

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