zum Hauptinhalt

Panorama: Bahnverband lehnt Pläne ab, Züge durch Busse zu ersetzen

Die Pläne von Bahnchef Hartmut Mehdorn, Züge mit geringen Fahrgastzahlen durch Busse zu ersetzen, sind für Gerhard Curth, den Präsidenten des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, "ein anderer Anfang vom bekannten Streckensterben in der Fläche". Erst würden einzelne Züge durch Busse kompensiert, und dann folge die komplette Einstellung von Strecken, sagte Curth dem Tagesspiegel.

Die Pläne von Bahnchef Hartmut Mehdorn, Züge mit geringen Fahrgastzahlen durch Busse zu ersetzen, sind für Gerhard Curth, den Präsidenten des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, "ein anderer Anfang vom bekannten Streckensterben in der Fläche". Erst würden einzelne Züge durch Busse kompensiert, und dann folge die komplette Einstellung von Strecken, sagte Curth dem Tagesspiegel.

Mehdorn hatte angedeutet, "dort, wo nur sehr wenige Menschen die Züge nutzen, kann ein angemessenes Angebot auch durch marktgerechte Buslinien aufrechterhalten werden". Die Bahn wolle sich aber nicht aus der Bedienung einzelner Stecken zurückziehen.

In der Region bestellt der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die Leistungen auf der Schiene von der Bahn AG. Beide Länder zahlen nach dem mit der Bahn abgeschlossenen Verkehrsvertrag jährlich dafür rund 500 Millionen Mark, die aus Bundesmitteln weitergeleitet werden. "Dieser Preis orientiert sich an dem Angebot auf der Schiene", sagte VBB-Sprecherin Ingrid Kudirka. Wenn die Bahn Busse statt Züge fahren lassen wolle, würde sich auch der Preis ändern. Der Busverkehr ist nämlich erheblich billiger als der Verkehr auf der Schiene.

Hier liegt für Curth das Problem. Die Regionalbahn muss für das Fahren auf der Schiene Trassenpreise an die Gesellschaft Netz innerhalb des Bahnkonzerns zahlen. Fahren weniger Züge, gebe es aber auch weniger Geld, was mittelfristig zu höheren Trassenpreisen führe, ist Curth überzeugt. "Die Länder sparen dann gar nichts."

Nach Angaben von Bahnsprecherin Marlene Schwarz will die Bahn AG jetzt mit den Ländern und dem Verkehrsverbund ihre Pläne erörtern. Vorgesehen sei, sieben Prozent der Zugleistungen durch Busse zu ersetzen. Dabei will die Bahn insgesamt durch ein "optimal abgestimmtes Angebot" allein im Schienenverkehr zehn Prozent mehr Fahrgäste gewinnen.

Die Bahn will auch in Brandenburg ein eigenes Busnetz aufbauen. Bundesweit ist der Bereich DB Regio bereits das größte Busunternehmen. Mit einem eigenen Buspark in Brandenburg könnte die Bahn AG dann auch auf den Berliner Markt drängen, wenn die Konzessionen der BVG nach EU-Recht ausgeschrieben werden müssen. Entsprechende Pläne verfolgt die Bahn schon lange.

kt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false