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© AFP

Barack und Michelle Obama: Auch Traumpaare haben ihre Probleme

Die Obamas plaudern über ihre Ehe, enthüllen dabei jedoch nicht allzu viel Neues. Jungen Paaren wollen sie so zeigen, dass "eine gute Ehe viel Arbeit verlangt", erklärte Michelle Obama.

Barack und Michelle Obama sind internationale Stars. Viele Menschen sind neugierig, wie das Leben im Weißen Haus ihr Familienleben und ihre Ehe beeinflusst, ob sie auch mal streiten und Beziehungskrisen durchleiden wie normale Sterbliche. Jodi Kantor, Reporterin der „New York Times“, durfte vor einem Monat, direkt nach dem 17. Hochzeitstag der Obamas, mit beiden über diese Fragen sprechen. Mit vielen Bildern hat die Zeitung die Story nun im Sonntagsmagazin über 13 Seiten ausgebreitet.

Seit Tagen waren weltweit Vorabmeldungen verbreitet worden, es gehe um die Enthüllung einer tiefen Ehekrise. Auch manche deutsche Medien behaupteten unter Berufung darauf, die Obamas hätten einen Eheberater aufsuchen müssen, um ihre Beziehung zu retten. Das erweist sich nun als Irreführung.

Der Präsident und die First Lady bestätigen vielmehr erneut, welcher Segen der Einzug in das Weiße Haus für ihr Familienleben war. „Zum ersten Mal seit langem leben wir sieben Tage die Woche im selben Haushalt“, sagt Michelle. Sie essen gemeinsam mit den Töchtern. Als Barack Obama 1996 Landtagsabgeordneter in Illinois’ Hauptstadt Springfield wurde und 2004 Bundessenator in Washington, war Michelle mit den Kindern in Chicago geblieben.

Die Autorin Jodi Kantor, die die Obamas in den jüngsten Jahren aus der Nähe begleiten durfte wie nur wenige andere Journalisten, beschreibt, dass seine Ehe die meiste Zeit ein Trumpf für den Berufspolitiker Obama war, weil sie nach außen weitgehend harmonisch wirkte. Über die vorübergehenden Beziehungsprobleme vor mehreren Jahren erfährt der Leser nichts, was nicht öffentlich bekannt wäre. Die gab es 2000/2001, als Barack sich gegen den Willen seiner Frau um ein Kongressmandat in Washington bewarb und scheiterte. Sie fühlte sich damals alleingelassen mit der Betreuung der 1998 geborenen Tochter Malia und war schwanger mit Sasha, die im September 2001 zur Welt kam. Der erfolglose Wahlkampf hinterließ Finanzprobleme, die Michelle wütend machten. Darüber hat Barack Obama freimütig in seinem Buch „Audacity of Hope“ geschrieben, und Michelle hat im Wahlkampf davon erzählt.

Stand die Ehe damals vor dem Aus? „Das wäre eine Übertreibung“, antwortet der Präsident. Aber „es war eine harte Zeit für uns“. Suchte das Paar einen Eheberater auf? Darauf bekommt Jodi Kantor keine Antwort. Michelle sagt nur: „Es war wichtig, dass wir gemeinsam (an unserer Beziehung) arbeiteten“, und betont: „Es gab keinen Moment, an dem ich Angst um unsere Ehe hatte.“ Dass sie sich zu einem Interview über ihre Ehe hergaben, begründet die First Lady so: „Unser Auf und Ab kann jungen Paaren helfen zu verstehen, dass eine gute Ehe viel Arbeit verlangt.“ Sie wolle nicht das falsche Bild erzeugen, dass ihre Ehe makellos sei. Ihr Mann sagte: „Was ich am meisten an meiner Ehe schätze ist, dass sie getrennt ist von all den Washingtoner Albernheiten.“

Neuerdings spielen die Obamas Tennis miteinander, wobei Barack meist gewinnt. Aber das sei nur eine Frage der Zeit, bis Michelle siegt, ergänzt er charmant. Es ist der einzige neue Einblick in ihr Eheleben. Kein anderes Präsidentenpaar vor ihnen hat ähnlich genau kontrolliert, welche privaten Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.

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