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Bergung: Jeder will der Letzte sein

Unter Tage hat die Diskussion darüber begonnen, wer als Letzter gerettet werden darf. Die Reihenfolge der Rettung wird nach bestimmten Kriterien festgelegt.

San José - Die Arbeiten zur Stabilisierung des Rettungsschachts sind am Montag abgeschlossen worden. Der 622 Meter tiefe Schacht sei nunmehr auf einer Länge von 96 Metern durch Metallröhren verstärkt worden, hieß es. Am Abend begann ein erster Test mit der Rettungskapsel, die die Männer einzeln nach oben befördern soll. Das soll jeweils etwa eine Stunde dauern. Der Schacht wurde am Montag mit Metallröhren von je 66 Zentimetern Durchmesser verstärkt. Im weiteren Verlauf galt das Gestein als hart und stabil genug.

Es ist völlig unklar, ob der erste Eingeschlossene erst am Mittwoch rauskommt, wie es am Montag noch hieß, oder ob es doch schneller geht. Die Hubschrauber hatten in der Nacht zum Montag bereits Nachtflüge geübt.

Laut „bild.de“ könnte sich die Bergung jedoch verzögern. Sicherheitschef Alejandro Pino habe gesagt, zwei der drei Kapseln passten nicht durch den Schacht. Die Rettungsbohrung habe kurz vor dem Durchbruch eine unerwartete leichte Kurve gemacht. Nur die kleinste Rettungskapsel „Fénix“ passe noch durch den Schacht. Diese habe keinen Notausstieg, durch den die Männer aussteigen könnten, wenn die Kapsel stecken bleiben sollte.

Unter Tage hat die Diskussion darüber begonnen, wer als Letzter gerettet werden darf. Chiles Gesundheitsminister Jaime Manalich berichtete, er habe den Bergleuten gesagt, dass eine Reihenfolge festgelegt werde. Daraufhin habe einer von ihnen gesagt: „Sehr gut, Herr Minister, aber ich möchte gerne als Letzter raus.“ Daraufhin hätten andere darum gebeten, dass sie als Letzte gerettet würden. Unter den Bergleuten herrsche Teamgeist und Solidarität, sagte der Minister. Allerdings haben einige einfach Angst, als Erste in der nur 53 Zentimeter breiten Kapsel nach oben gezogen zu werden, wie Angehörige berichteten. Die Reihenfolge der Rettung wird nach bestimmten Kriterien festgelegt: Zuerst kommen die geistig Fittesten, dann die Schwächsten und am Ende die körperlich Stärksten. AFP

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