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Panorama: Berliner Küche: Literatur: Berliner Meister

Da die Berliner Küche bei Hobby-Köchen nicht sehr hoch im Kurs steht, gibt es auf dem Buchmarkt nur wenig Auswahl. Berliner Rezepte finden sich aber häufig in Büchern, die sich mit regionalen Spezialitäten allgemein befassen.

Da die Berliner Küche bei Hobby-Köchen nicht sehr hoch im Kurs steht, gibt es auf dem Buchmarkt nur wenig Auswahl. Berliner Rezepte finden sich aber häufig in Büchern, die sich mit regionalen Spezialitäten allgemein befassen. Empfehlenswert ist etwa die "Kulinarische Städtereise" von Alfons Schuhbeck (Zabert Sandmann).

Siegfried Rockendorf / Wolf Thieme: Berlin kocht. Stern-Buch / Hölker Verlag, Münster, 224 S., 49,80 DM.

Siegfried Rockendorfs Vermächtnis: Zum Teil elegant aufbereitete Regionalgerichte, zum Teil persönliche Kreationen, die nur sehr entfernt oder überhaupt nicht mit der Gegend zu tun haben. Die 100 Rezepte reichen vom Aal grün mit Gurkensalat bis zum Seeteufel mit Safran-Muschel-Ragout, und aus den resteverwerterischen Mohnpielen hat er einen feinen Mohnkuchen gemacht. Dazu ein Essay von Wolf Thieme, der die kulinarische Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert kenntnisreich und mit vielen bislang kaum bekannten Fakten darlegt.

Josef Thaller: Die brandenburgische und die Berliner Meisterküche. Verlag Hugo Matthaes, Stuttgart, 216 S., 58 DM.

Achter Teil einer verdienstvollen neunbändigen Serie, die nach den aktuellen Trends in der deutschen Regionalküche fahndet. Klassiker im eigentlichen Sinn kommen kaum vor, dafür sehr persönliche Variationen einer beeindruckenden Zahl von Köchen. Wenn die alle in ihren Restaurants so kochen würden, wie es hier scheint, wäre Brandenburg ein kulinarisches Paradies...

Fritz Becker: So kochten wir in Berlin. Hölker, Münster, 1998, 136 S., 22,80 DM.

Die Vergangenheitsform im Titel ist mit Bedacht gewählt, denn dies ist eines der wenigen seriösen Bücher über die lang verflossene Berliner Küche ohne jeglichen Ehrgeiz zur Modernisierung. Nostalgiker finden darin Reminiszenzen an die sog. gute alte Zeit mit vielen Rezepten, beispielsweise für Salzgurken, Berliner Pfannkuchen, Waldmeisterbowle und Matjes. Das Buch ist bedeutend solider, als die neckische Schulbuch-Aufmachung mit blau-weißen Streifen und angebundenem Kochlöffel erwarten lässt.

Manfred Donderski: Die Mark Brandenburg und ihre Küche. Stapp, Berlin, 135 S., 12,95 DM

Auch dies ist eine am Authentischen orientierte Bestandsaufnahme der Berliner und Brandenburger Klassiker ohne kreativen Sturm und Drang: Suppen, Hauptgerichte, Süßspeisen, Getränke wie bei Muttern, leicht nachzumachen und stärker als jeder Alt-Berliner Hunger.

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