zum Hauptinhalt
Lachs

© dpa

Bestände bedroht: Lachsfangverbot an US-Westküste

Zum ersten Mal seit Beginn der kommerziellen Fischerei, darf an der amerikanischen Westküste kein Lachs mehr gefangen werden. In den letzten fünf Jahren war der Fischbestand dramatisch zurückgegangen.

US-Behörden haben den diesjährigen Lachsfang an der amerikanischen Westküste wegen einer Bedrohung der Fischbestände verboten. Es sei das erste derartige Fangverbot seit Beginn der kommerziellen Fischerei vor 160 Jahren, berichtete die Zeitung "San Francisco Chronicle". US-Handelsminister Carlos Gutierrez sprach von einer "Fischerei-Katastrophe" und sicherte den betroffenen Fischern Hilfe zu. Das Fangverbot in Kalifornien und Oregon betrifft den in der pazifischen Region verbreiteten Chinook- oder Königslachs.

Die Fischsaison dauert von Anfang Mai bis Ende Oktober. Das Fangverbot gilt auch für Freizeitangler. Nur an einigen Plätzen in Oregon und Washington wird für Stammesangehörige und Sportfischer eine Ausnahme gemacht.

Hunderttausende Lachse kehren üblicherweise im Herbst zum Laichen in den Sacramento River zurück. In diesem Jahr rechnen Wissenschaftler mit weniger als 60.000 Tieren, die den Fluss hochschwimmen. Bereits im vergangenen Herbst war die Population mit rund 90.000 Wildlachsen bedrohlich gesunken. Fünf Jahre zuvor waren es noch über 700.000 Fische.

Die Gründe für die plötzliche, massive Verringerung der Fischbestände sind nicht bekannt. Wissenschaftler der US-Klimabehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) vermuten, dass eine Veränderung der Wassertemperaturen und des Nährstoffangebots im Pazifik die Entwicklung der jungen Lachse beeinträchtigt. Auch die Verschlechterung des Lebensraums in den Laichgebieten und die Gefährdung der jungen Lachse auf ihrem Weg in den Pazifik, etwa durch Pestizide im Flusswasser, sind mögliche Ursachen. (th/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false